© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/19 / 02. August 2019

Meldungen

16 Millionen Hektar Fläche neu bewaldet

STUTTGART. Die jüngste Dis­kussion einer Studie, die die Wiederbewaldung eines Areals von der Größe Amazoniens als Königsweg aus der angeblich drohenden Klimakatastrophe erkennt, stieß auf einhellige Kritik. Zunächst müsse die laufende Abholzung gestoppt werden, bevor man einen Regenwald als CO2-Speicher von solcher, die Unterschreitung des Zwei-Grad-Ziels sichernden Kapazität aufforste. Ungeachtet dessen hat ein internationales Forscherteam in Lateinamerika mit von 2001 und 2014 erhobenen Satellitendaten eine großflächige Wiederbewaldung festgestellt. Die Gesamtfläche, die sowohl natürliche Wiederbewaldungen als auch Aufforstungen umfaßt, beträgt 167.667 Quadratkilometer. In einigen der fünfzehn kartographierten „Hotspots“ neuer Biodiversität nahm die Bewaldung um bis zu 55 Prozent zu. In Costa Rica, Panama, Mexiko und Brasilien habe dieser Trend bereits in den 1980ern eingesetzt (Naturwissenschaftliche Rundschau, 5/2019). (rs)





Forscher wollen Drohnen beim Ackerbau einsetzen

BONN. Die Forschergruppe um den Bonner Robotiker Cyrill Stachniss hat angkündigt, die Landwirtschaft zu revolutionieren. Laut Förderbilanz 2018 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)  will er mit Hilfe von Drohnen das Wachstum von Nutzpflanzen überwachung. Stachniss verspricht, daß seine Maschinen Nutzpflanzen und Unkraut „einwandfrei“ identifizieren, um so die Felder „weitestgehend chemiefrei“ und ohne menschliche Arbeitskraft von Unkraut zu befreien. Zugleich räumte er, „gewaltige Herausforderungen“ ein. Bevor die Roboterkamera bei allen Witterungsbedingungn und Bodenbeschaffenheiten „eine Zuckerrübe von unerwünschtem Knöterich unterscheiden könne“, gelte es, ein auf maschinellem Lernen basierendes Modell der Bildinterpretation zu entwickeln (DFG Jahresbericht 2018). (ck)





Studie: Nuklearunfall 2017 in Rußland

BRAUNSCHWEIG. 69 Wissenschaftler aus 47 Instituten halten die russische Wiederaufbereitungsanlage Majak für den „wahrscheinlichen“ Ausgangspunkt von 2017 weltweit gemessenen Unregelmäßigkeiten, berichteten sie in einer  PNAS-Studie (Proceedings of the National Academy of Sciences). Sie haben meteorologische Informationen und Daten aus über 1.300 Strahlungsmeßpunkten aus aller Welt ausgewertet. Im Oktober 2017 hatten zuerst italienische Forscher eine zwar nicht gesundheitsgefährdende, aber ungewöhnlich hohe Konzentration des radioaktiven Isotops Ruthenium-106 in der Luft gemeldet. Die russische Atomenergieagentur Rosatom widerspricht der Annahme, daß das Ruthenium aus Majak komme und verweist auf den erlaubten Rahmen solcher Emissionen. (mp)





Erkenntnis

„Parallelen zwischen dem menschlichen System und dem des Waldes sind kein Zufall. Bewährtes setzt sich durch. Auch ein Baum weiß, daß er alleine kein Wald ist. Ebenso wie Menschen fühlen sie sich in Gesellschaft besser.“

Peter Wohlleben, deutscher Förster und Buchautor