© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG  www.jungefreiheit.de 34/19 / 16. August 2019

Zustand der SPD
Sozis rasen in die Sackgasse
Kurt Zach

Die SPD betreibt ihre Selbstzerstörung mit teutonischer Gründlichkeit. Erst systematisch die Stammwähler vergrault, dann so eifrig für grüne Randgruppenthemen gekämpft, daß die Ökosozialisten jetzt Umfrageführer im linken Lager sind, und den kläglichen Rest werfen Schumachers unwürdige Erben der umgetauften SED zur Abwicklung vor. Bei den anstehenden Landtagswahlen grüßt schon die Fünf-Prozent-Klippe, bundesweit droht das einstellige Ghetto. 

Den Rettungsring aus Dänemark – einfach wieder um Arbeiterschaft und Mittelschicht kümmern, die für Massenzuwanderung, Klima-Wahn und Gender-Gekaspere ausgeplündert werden – hat die von bornierten Linksideologen gekaperte SPD-Nomenklatura voll Abscheu zurückgestoßen. Wer sich trotzdem mit gesundem Menschenverstand hervorwagt, wird entweder mit Parteiausschlußverfahren überzogen oder, wie der Asyl-Realist Joe Weingarten, eiskalt weggebissen. Die Sozis rasen in die Sackgasse, und das mit durchgetretenem Gaspedal.

Kein Wunder, daß sich niemand um den verwaisten Vorsitz der Ex-Volkspartei reißt. Eine Noch-Regierungspartei, in der linksradikale Provinz-Niemande, Twitter-Clown Karl Lauterbach oder der miesepetrige Chancentod Ralf Stegner sich für cheftauglich halten dürfen, nimmt sich selbst nicht mehr ernst. In ihrem aktuellen Zustand macht die SPD selbst die Satiriker noch arbeitslos.