Eine knackige Forderung und eine schöne Kulisse – das sind zwei Zutaten, mit denen man einer Pressekonferenz zusätzlich Aufmerksamkeit verschaffen kann. Und die ist schließlich eine wichtige Währung in der Politik. Das wissen auch die beiden Landesvorsitzenden der Linkspartei in Brandenburg, Diana Golze und Anja Mayer. Gemeinsam mit den beiden Spitzenkandidaten zur Landtagswahl, Kathrin Dannenberg und Sebastian Walter, bauten sie sich vergangene Woche vor dem Eingang des Neuen Gartens in Potsdam, dem Park des Schlosses Cecilienhof, auf, um vor den geladenen Medienvertretern ihre Kampagne „Volksinitiative: Keine Geschenke des Volkes an die Erben der Hohenzollern-Dynastie“ vorzustellen (siehe Seite 4). Doch als die Führungsfiguren der Enteignungsfortsetzungspartei ihre Thesen verkünden wollten, erregte ein anderes Ereignis die volle Aufmerksamkeit der Journalisten. Denn um die Ecke bog im Gleichschritt eine Formation von etwa 150 Reservisten der Bundeswehr, begleitet von Feldjägern mit Blaulicht. Es waren Teilnehmer eines Gedenkmarsches nach Berlin für die in Auslandseinsätzen gefallenen Kameraden (siehe Seite 2). Die Linken-Politiker reagierten ziemlich perplex. Dachten sie vielleicht, Prinz Georg Friedrich von Preußen, immerhin Reserveroffizier, wolle sich nun mit den Gardes du Corps ein Wohnrecht (JF 32/19) dort sichern?