© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG  www.jungefreiheit.de 34/19 / 16. August 2019

Südafrikas Landreform bereichert schwarze Oligarchie
Weiße Sündenböcke

Die Republik Südafrika, die Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einem Staatsbesuch den Deutschen zur Nachahmung als „vorbildliche Regenbogennation“ anpries (JF49/18), ist ein Gemeinwesen ohne soziale Sicherungssysteme, geprägt von einer der höchsten Kriminalitätsraten weltweit, von ethnischen Spannungen und chronischer Wirtschaftskrise. Allein 3,6 Millionen Menschen, wie die südafrikanische Schriftstellerin Malaika Mahlatsi in der vom Auswärtigen Amt geförderten Zeitschrift Kulturaustausch (2/2019) klagt, „leben ohne Land und ohne Rechte in baufälligen Unterkünften in provisorischen Siedlungen“, die „über keinerlei grundlegende Infrastruktur, keinen Raum für Menschenwürde“ verfügen. Deren Landnot wie überhaupt die ganze „Landfrage“ sei jedoch Erbe des Imperialismus der Buren und Briten. Die „Landreform“ korrigiere daher nur „historisches Unrecht“. Sie sei kein rassistischer „Angriff auf die weiße Minderheit“, sondern richte sich gegen ein uraltes „System struktureller Ungleichheit“. Was Kallie Kriel, der als Geschäftsführer des AfriForums Rechte der Buren vertritt, anders sieht. Die Reform sei ein Vorwand für die ANC-Oligarchie, um Weiße kollektiv als „Sündenböcke“ für die Misere des Landes zu präsentieren und sich selbst sowie ihre Familien mittels Enteignung zu bereichern, während landlose Schwarze dabei leer ausgingen. 


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