© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG  www.jungefreiheit.de 34/19 / 16. August 2019

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Im Nacken von Merkel“, JF 33/19

Zurück zum Bahnhof Bonhoeffer

Was muß Herrn Ex-Verfassungsschutzpräsident Maaßen von seiner Partei noch angetan werden, damit er zur Erkenntnis Dietrich Bonhoeffers gelangt: „Wenn ich in den falschen Zug steige, nützt es nichts, im Gang gegen die Fahrtrichtung zu laufen. Ich werde immer am falschen Ort ankommen.“

Dipl. Ing. Reimund Bräuniger, Lüdenscheid




Spin-Doctors gefragt

Hans-Georg Maaßen sagt in dem Interview sehr viel Richtiges. Was ich aber nicht verstehe ist, daß er mit einigen „Spinnern“ in der AfD Probleme hat. Doch die „Spinner“ in der CDU, die die Zerstörung Deutschlands bewirkt, mitgetragen und mit zu verantworten haben, verursachen ihm offenbar keine Probleme.

Dr. Lydia Pahmeier, Göttingen






Zu: „Heiße Luft wird teurer“ von David Dürr, JF 32/19

Tabuisierter Wasserdampf

Welch exzellenter zeitgeist-und mainstreamkritischer Aufsatz! Es ist erstaunlich, welche Kreativität Politiker, Wirtschaftsweise und Klimaaktivisten plötzlich entwickeln, wenn es darum geht, die Menschen wegen des von ihnen erzeugten „Teufelsgases“ Kohlendioxid (das an dem aktuellen Klimawandel schuld sein soll) „abzuzocken“. Das ercheint tatsächlich ganz analog der mittelalterlichen Ablaßpraxis. Vor 500 bis 600 Millionen Jahren war übrigens der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre etwa das 20fache der heutigen Konzentration. Nach der aktuellen Mainstream-Meinung hätte die Erde also damals verbrennen müssen. Wie Fossilien aus der damaligen Zeit zeigen, erfreuten sich die seinerzeitigen Pflanzen und Tiere aber bester Lebensbedingungen. In der ganzen Erdgeschichte gab es beim Klima – ohne menschliches Zutun – immer schon ein Auf und Ab (hauptsächlich durch eine Änderung der Sonnenaktivität und anderer extraterrestrischer Einflüsse, vulkanischer Aktivitäten etc.), ohne daß die Erde zugrunde ging. Merkwürdig ist auch, daß bei allen derzeitigen Klima(schutz)diskussionen das stärkste Treibhausgas in unserer Atmosphäre – der Wasserdampf – so gut wie keine Rolle spielt. Einfache Erklärung: weil mit Wasserdampf die Massen nicht so verängstigt und daher auch nicht entsprechend „abgezockt“ werden können wie mit dem CO2-Gespenst.

Dr. Karl Meier, Frankfurt am Main




Erlösung à la „Soylent Green“

Für wen eigentlich soll das sogenannte „Klima gerettet“ werden? In diesen wahnwitzigen Zeiten von immer schneller und stärker aufpoppenden „molekularen bürgerkriegsähnlichen Szenarien“ (Terroranschläge, Vergewaltigungsmobs, Clankriminalität, Schwimmbäderkrawalle, Schwertmörder und Bahnsteigwerfer), bleibt doch vor lauter eigenem Überlebenskampf gar keine Zeit mehr für irgendwelche „Klimaschutzmaßnahmen“! Fügt man das Szenario der definitiv kommenden (da logisch-zyklischen) Wirtschaftskrise hinzu, fühlt man sich doch gleich an die gallige, rabenschwarze Dystopie „Soylent Green“ aus dem Jahre 1973 erinnert, wo auf makaberste Weise das „freiwillige vorzeitige Ableben“ – in einem eigens dafür errichteten Sanatorium – mit den süßesten Klangharmonien und den friedlichst-heilen Naturaufnahmen vom Band bewußt erlöserisch „schmackhaft“ gemacht wird.

Alexander Müller, Jagstzell






Zu: „Auf schwankendem Grund“ von Jürgen Liminski, JF 32/19

Leider haben die Amis recht

Der Nato-konforme Kommentar fordert Widerspruch heraus. Der „Tankerkrise“ ging – wie so oft – eine westliche Aggression voraus: erst US-Sanktionen trotz iranischer Vertragstreue, dann in Verfolgung derselben die Beschlagnahme eines iranischen Tankers durch Großbritannien – in klarem Widerspruch zur europäischen Position. Daß Iran nun seinerseits einen britischen Tanker festsetzte und einen Austausch vorschlägt, ist ein eindeutig sekundärer, defensiver Akt. Jetzt sollen die Europäer im Persischen Golf demonstrieren, daß die Nato den dickeren Knüppel hat (welche Heldentat). Pflicht der EU wäre gewesen, die freie Durchfahrt des iranischen Tankers auch gegen anglo-amerikanische Übergriffe zu sichern. Aber die erbärmliche EU war ja nicht mal in der Lage, den iranischen Zahlungsverkehr gehen US-Drohungen aufrechtzuerhalten. „Fuck the EU!“ – manchmal haben die Amis leider recht.

Michael Gies, Stegaurach






Zu: „Pankraz, die Braunkohle und der Mut zur Wildnis“, JF 32/19

Rekultivierung wie Renaturierung

Pankraz irrt, wenn er schreibt, daß Uferschwalben auch in günstig gelegenen Tiefgaragen ihre Nester bauen. Dies ist unmöglich, da Uferschwalben Brutröhren in lockere Sandwände bauen, die es in Tiefgaragen nicht gibt. Vielleicht handelt es sich um Rauchschwalben, die in, oder Mehlschwalben, die an Gebäuden ihre Lehmnester bauen. Die Aussage, Wildnis ist überall, ist für diese Kulturfolger unpassend. Im übrigen ist in der Lausitz Platz für Rekultivierungs- und Renaturierungsprojekte.

Dr. Jürgen Becker, Wittlich






Zu: „Bitte erhöht meine Steuern!“ von Max Otte, JF 30-31/19

Völlig falsches Signal

Der sonst so kluge Max Otte sendet mit diesem Artikel ein falsches Signal. Ob die zusätzlichen Millionärssteuern ausreichen, den Finanzbedarf der öffentlichen Hand zu decken, müßte erst mal durchgerechnet werden. Erfahrungsgemäß würde das zusätzliche Geld nicht zur Entlastung der unteren Mittelschicht, sondern sofort zu mehr Ausgaben genutzt. Denn obwohl die Regierung in Geld schwimmt, denkt sie nicht an Sparen, sondern gibt das Geld mit vollen Händen aus. Für die öffentliche Verwaltung, die eigene Versorgung und den Parteien-Unterbau. Überschlägig sind die Steuern doppelt so hoch wie nötig. Nach grober Faustformel können die öffentlichen Verwaltungen halbiert werden. Die Parlamente könnten mehr als halbiert werden, ohne daß unsere Demokratie ein Jota leidet. Und wer hat schon einen eigenen Propaganda-Apparat für acht Milliarden namens ARD und ZDF auf Kosten der Steuerzahler?! 

Hinzu kommt der mißbrauchte Euro, die teure Energie und die üppige Alimentierung von Armutsmigranten zu Lasten Deutschlands. Das ist Geldverbrennen auf offener Bühne. Der Euromißbrauch mit seinen Null-Zinsen macht den Staat jedes Jahr um 50 Milliarden Euro reicher und die Bürger um 500 Milliarden Euro ärmer. Allein um das auszugleichen, wird das Zubrot von Max Otte und Co. nicht reichen. Dieser Prozeß hat zur Flucht in Immobilien geführt, die dadurch für die Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr bezahlbar sind. Und die einkommensschwachen Deutschen, inzwischen mehr als die Hälfte, können sich noch nicht einmal Wohnungen in den Innenstädten leisten. Demgegenüber werden Armutsmigranten mit kostenlosen Wohnungen bevorzugt, was die Not auf dem Markt noch vergrößert. Allein eine Million Wohnungen sind nur für die sogenannten Flüchtlinge im Bau. Die Liste der Verschwendungen könnte noch um die der Rechnungsprüfer und des Bundes der Steuerzahler verlängert werden, speziell die Versenkung von Steuergeldern in der EU. Also Max Otte, in diesem Fall: Si tacuisses, professorius mansisses.

Dirk Kranefuss, Neuss




Die Politiker haben versagt

Laut Professor Otte hat „der Finanzkapitalismus versagt“. Zugleich habe die Politik „seit den achtziger Jahren systematisch die Reichen und die Superreichen begünstigt, die Mittelschicht benachteiligt und die Basis unseres gesellschaftlichen Friedens erodiert.“ Na, was denn nun? Hat der Finanzkapitalismus versagt oder haben die Politiker Murks gemacht? Egoismus ist der antreibende Motor in der Marktwirtschaft. Gesetzliche Regelungen müssen zwar klare Grenzen setzen, aber die Einschränkungen sollten so klein wie nötig gehalten werden, um das Leistungsstreben, um die Dynamik der Marktwirtschaft zu erhalten. Was auch immer Professor Otte unter Finanzkapitalismus verstehen mag, die Geldentwicklung, die Kreditentwicklung, die Finanzierung über Aktienkapital, alle sind Teil der Marktwirtschaft. Die Politiker, die Regierungen sind gefordert, vernünftige Rahmenbedingungen zu setzen. Sie sind es, die extrem versagt haben. 

Berechtigterweise wird das Auseinanderdriften des Wohlstandes kritisiert. Das ist nicht schuld der Marktwirtschaft oder des Finanzkapitalismus. Das ist ganz allein Schuld der Politiker. Herr Otte möchte selbst gern bestraft werden, weil er reich ist. Meinetwegen, aber mich störte es auch nicht, wenn er doppelt so viel hätte. Ein weiterer wichtiger Ansatz, die Vermögensverhältnisse wieder in die richtige Richtung zu lenken, wurde in dem Text leider nicht erwähnt: Oberste Priorität sollte sein, jedermann zu einem Aktienanleger, zu einem Kapitalisten zu machen. Das gilt um so mehr, als der törichte Euro, der Europa schadet, mit der Nullzinspolitik der EZB zu massiver Enteignung der Bürger geführt hat. Die Marktwirtschaft und Aktienanlagen sollten schon in der Schule positiv betrachtet werden. Vor Jahren waren Aktiengewinne nach einem Jahr steuerfrei. Das hat man abgeschafft. Depotgebühren, Kosten für einen Börsenbrief darf man nicht mehr absetzen. Der Freibetrag für Kapitalerträge von circa Euro 800 ist schlicht eine Schande. Gibt es noch ein weiteres Land auf der Erde, das seine Bürger derartig brutal arm halten will? Der Freibetrag sollte auf beispielsweise 20.000 Euro angehoben werden. Man sollte Verluste verrechnen können. 

Es ist wichtig, die Zusammenhänge richtig darzustellen und die Begriffe richtig zu gebrauchen. Eine wenig überlegte Kritik am „Finanzkapitalismus“ schadet der Marktwirtschaft, arbeitet den Sozialisten in die Hände, von denen Professor Otte doch wohl nicht annehmen mag, daß sie eine Volkswirtschaft sinnvoll leiten würden. Irritierend wirkt auch der Verweis auf die „Finanzkrise“. Es wird unterschlagen, daß der Ausgangspunkt auch dieser Finanzkatastrophe maximales Fehlverhalten von Politikern war, so bei den beiden riesigen, halbstaatlichen Hypothekenbanken „Fannie Mae“ und „Freddie Mac“. Heute liest man im Zusammenhang mit der Finanzkrise nur noch von versagenden Banken, was ablenken soll vom groben Fehlverhalten jener Politiker, die die extrem unsinnigen Rahmenbedingungen der Kreditvergabe seinerzeit schufen.

Detlef Rostock, Erftstadt




Reiner Sozialismus

Einspruch! Würden unsere so ausgabefreudigen Politiker, die prinzipiell wenig bis gar nicht pfleglich mit unser aller (!) Geld umgehen, etwas von Ökonomie verstehen und mit fremdem Geld so wirtschaften wie mit ihrem eigenen (und könnten sie vor allem haftbar gemacht werden!), dann brauchte man keine Steuern zu erhöhen und könnte die Steuern für alle senken! Allein die zig Milliarden, die für all die zum großen Teil unberechtigten, illegalen und sogar kriminellen „Geflüchteten“ großzügigst ausgegeben und verteilt werden, fehlen für Wichtigeres (Infrastruktur, Bildung etc.). Und es hört ja nicht auf, unsere Politiker sind ja weiter bereit, auf unsere Kosten und ohne große Einschränkung alle „Mühseligen und Beladenen“ in unser Land zu lassen, die wir nicht mehr loswerden! 

Dieser Staat hat kein Recht, irgendwelche Steuern zu erhöhen oder weiterhin deutliche Steuersenkungen zu verwehren, auch wenn die Masse der Linksgrünen die „natürlich“ negativ beleumundeten Reichen und Erben am liebsten zu 100 Prozent besteuern oder enteignen würde – reiner (typisch deutscher!) Neid, reine Ideologie, reiner Sozialismus-Kommunismus! Auch „Reiche“, denen ich ihr Geld gönne (falls nicht kriminell erworben), müßten und sollten nicht mehr Steuern zahlen, denn sie finanzieren bereits zum größten Teil diesen aufgeblähten Nanny-Staat, und sie spenden auch oft „nebenbei“ noch viel Geld für soziale Zwecke, gründen Stiftungen usw., was übrigens jedem freisteht, wenn er meint, er hätte zuviel Geld.

Ute Vogt, Schossin






Zum Leserforum: „Grün wählen ist wie Rosenkranzbeten“, JF 30-31/19

Stärker als ein Panzerfahrer

Es ist journalistisch verständlich, daß sich die JF solche Formulierung eines Leserbriefes nicht entgehen läßt. Doch der Rosenkranz ist unendlich mehr als „ein gutes Gefühl“, wie Chris Dasch behauptet. Die Ereignisse des Lebens Jesu werden meditiert. Jedes Ave Maria beleuchtet ein anderes Erlösungsgeheimnis. Dieses schlichte, anhaltende Gebet ist Hinwendung zu unserem Retter Christus. Ein Beter ist stärker als ein Panzerfahrer.

Pfr. Winfried Pietrek, Wadersloh




Handfeste Umwandlung

Ehrliches Gebet rüttelt auch den, der sich darin nur ausruhen will, auf und zeigt ihm die guten Werke, die er in seinem Leben tun muß. Daß Obdachlose drei Rosenkränze am Tag beten, verlangen etwa die allseits geschätzten Schwestern Mutter Teresas, die in Leipzig Exerzitien für Obdachlose anbieten, wobei die Obdachlosen für sieben Tage bei den Schwestern mitwohnen, mit ihnen beten und religiöse Meditationen machen. Nicht religiöse Gefühlsseligkeit, sondern handfeste Umwandlung dieser Menschen läßt sich dabei feststellen. Und nicht nur die Schwestern messen dabei dem Gebet des Rosenkranzes eine maßgebliche Rolle zu.

Markus Rindler, Augsburg