Der Socialmedia-Redaktion des WDR ging vergangene Woche wohl erst nach einem veritablen Shitstorm ein Licht auf. Am 15. August postete WDR Lokalzeit aus Köln auf Facebook ein Foto des Bahnhofsportals mit Blick von der Domplatte: „Der Kölner Hauptbahnhof ist der Hotspot für RomantikerInnen. Habt ihr auch schon mal dort geflirtet?“, kommentierten die Redakteure im öffentlich-rechtlichen Gender-Duktus. „Ist das Realsatire“, fragte ein Nutzer, ein anderer zürnte „Ihr könnt doch nicht ganz dicht sein!!“ Viele andere bestätigten sarkastisch, daß es dort „gerade an Silvester besonders romantisch zugehe“, allerdings nur, „wenn die Armlänge Abstand eingehalten“ werde. 

Die Analyse von 11.700 Nutzern der Flirt-App „Jaumo“, die den Hauptbahnhof in Köln als Deutschlands Bahnhof bestimmte, an dem am meisten geflirtet würde, geriet vor dem Hintergrund der massenhaften sexuellen Übergriffe junger Migranten auf Frauen in der Nacht zu Neujahr 2016, über die gerade der WDR damals erst mit großer Verzögerung berichtete, zum besonders peinlichen Fauxpas. „Uns tat es einfach leid, daß das Ergebnis der Flirtanalyse mit der schrecklichen Silvesternacht verknüpft worden ist. Das fanden wir total schade“, entschuldigte sich die Redaktion – mit Herzchensmiley.