© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/19 / 30. August 2019

Meldungen

Ökonomische Gründe für Grünen- und AfD-Wahl?

BERLIN. Laut einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung sind Grüne und AfD „in Regionen mit entgegengesetzten wirtschaftlichen, strukturellen und demographischen Merkmalen erfolgreich“ (DIW Wochenbericht 34/19). Die Grünen seien dort stark, „wo die wirtschaftsstrukturelle Verwundbarkeit geringer ist, also weniger Arbeitsplätze durch Trends wie Automatisierung bedroht sind, wo mehr Menschen zu- als abgewandert sind und die Bevölkerung tendenziell jünger ist“, erklärte DIW-Studienleiter Christian Franz. „Zudem waren die Grünen in Kreisen erfolgreich, in denen die verfügbaren Einkommen höher und die Arbeitslosigkeit niedriger war.“ Die AfD sei „dort stärker, wo der Altersdurchschnitt höher ist, die Abwanderung in der Vergangenheit höher war und die wirtschaftliche Struktur anfällig ist“, erläuterte Franz. Die Grünen sind quasi ein Besserverdienerphänomen: Ihre Zustimmung steige „um so mehr, je besser die ökonomische Situation in einem Kreis ist, also je niedriger die Arbeitslosenquote, je höher das verfügbare Jahreseinkommen der Haushalte und je stärker dieses Einkommen in den letzten zehn Jahren gestiegen ist“, so Franz. (fis)

 www.diw.de





CO2-Steuer kostet Mieter bis zu 1.586 Euro pro Jahr

BERLIN. Die von der Bundesregierung geplante „CO2-Bepreisung“ wird die ohnehin gestiegenen Wohnkosten zusätzlich verteuern. Laut Berechnungen des Eigentümerverbands „Haus & Grund“ würden Mieter und Immobilienbesitzer je nach Wohnungsgröße mit bis zu 1.586 Euro pro Jahr belastet. Die Berechnungsgrundlage ist eine Steuer von 35 Euro pro Tonne CO2 ab 2020 und von 180 Euro ab 2030. Eine vierköpfige Familie in einer ölbeheizten 115-Quadratmeter-Wohnung müßte dann 2020 etwa 222 Euro mehr bezahlen, 2030 wären es dann 1.140 Euro. In einem 160-Quadratmeter-Einfamilienhaus wären es sogar 308 bzw. 1.586 Euro. „Haus & Grund“-Präsident Kai Warnecke erklärte im Focus, ein CO2-Preis sei „nur akzeptabel, wenn die Einnahmen des Staates in vollem Umfang an die Bürger zurückgegeben werden“. (fis)

 www.hausundgrund.de





Zahl der Woche

190 Millionen Stück Jod-Tabletten hat das Bundesamt für Strahlenschutz als Schilddrüsenkrebsvorsorge im Fall eines schweren AKW-Unfalls bestellt. Die Kosten von 8,4 Millionen Euro trägt der Bund. Hauptlieferant des Kaliumjodid G.L. ist die Grazer Firma Gerot Lannach. (Quelle: G.L. Pharma/BfS)