© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/19 / 30. August 2019

Der Pariser Klimavertrag betoniert die Weltunordnung
Afrikas Appetit auf Konsum
(ob)

Als Stimme Afrikas attackiert der im sibirischen Jekaterinburg Biotechnologie studierende Ghanaer Agomo Atambire das von den Industrienationen etablierte Regime vermeintlicher „Klimagerechtigkeit“, das nur die jahrhundertealte Geschichte der Weltunordnung fortschreibe. So sieht Atambire im Pariser Abkommen zum Klimaschutz (2015) eine Art CO2-Diktatur, die die ambitionierten „Klimaretter des Westens“ errichtet hätten, um die ökologischen Folgen ihres Lebensstils auf ökonomisch und technologisch abgehängte Regionen abzuwälzen und zugleich zu verhindern, daß diese je deren Zivilisationsniveau erreichen. Die „Zerstörungskraft der historischen Emissionen“ der ehemaligen Kolonialmächte, fordert der 30jährige im Jugendmagazin der Bundeszentrale für politische Bildung (fluter, 70-2019), seien daher neu zu bewerteten und müßten zur „gründlichen Überarbeitung“ des Pariser Abkommens führen. Mit dem Ziel, etwa afrikanischen Staaten einen großzügigeren CO2-Ausstoß zu gewähren. Nur durch den „Anstieg unserer Emissionen werden wir wirtschaftliche Stärke erlangen“. Denn auch „viele Ghanaer“ hätten „großen Appetit auf Konsum und den ganzen Lifestyle“ des Westens. Daß aber „unsere langfristigen Industrialisierungspläne“ soviel Ressourcen verschlingen werden wie im Westen sei wegen des Einsatzes „neuer grüner Technologie“ eher unwahrscheinlich. 


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