Sie kennen das: „Man tut und macht, bis einem das Blut unter den Fingernägeln hervor-s-prützt“ (Mutter Kempowski) und dann: „Alles im Dutt!“ 

So wieder einmal in der vorigen JF-Ausgabe zur Wahl in Sachsen und Brandenburg. Eifrig hatten wir die jüngsten Umfragen eruiert, die in beiden Ländern ein Kopf-an-Kopf-Rennen von CDU und AfD zeigten: Im Freistaat mit 28 Prozent und drei Punkten Vorsprung für die Christdemokraten (Insa). In der Mark mit 21 Prozent und drei Punkten Vorsprung für die Alternativen (Forsa) – die SPD (in Sachsen unter „ferner liefen“) mit 17 Prozent knapp hinter der CDU. Redaktionsschluß, Andruck – geschafft! Entspannung am Hohenzollerndamm. 

Doch dann, Schrecken: Infratest dimap und Forschungsgruppe Wahlen liefern ausgerechnet am nächsten Morgen neue Zahlen: In Brandenburg ziehen die Genossen leichtfüßig mit vier Punkten an beiden Duellanten vorbei, verdrängen gar die AfD, die um einen Punkt fällt, von Platz eins. In Sachsen legt die CDU gewaltigen Schritts gegenüber der verharrenden AfD um weitere drei Punkte zu. Und das alles, bevor die Zeitung Sie, liebe Leser, erreicht hat!

„Ach Fortuna“, so klagte schon Shakespeare in seinem „König Lear“, „du arge Hur!“