© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  KG  www.jungefreiheit.de 39/19 / 20. September 2019

Angriff auf saudische Ölproduktion
Grandiose Niederlage
Martin van Creveld

Auf der ganzen Welt sind kaum wichtigere Ziele zu finden als die saudischen Aramco-Ölfelder – und kaum eines, das besser geschützt wäre. Und so erstaunlich es erscheinen mag, aber Saudi-Arabien hat – hinter den USA und China und noch vor Rußland – das drittgrößte Militärbudget der Welt. Seine Luftverteidigung besteht aus Boden-Luft-Raketen des US-Herstellers Raytheon vom Typ Patriot und Hawk, letztere in verbesserter Version, sowie dem Raketenabwehrsystem THAAD von Lockheed und einer Anzahl Flugabwehrkanonen für kurze Reichweite der Schweizer Marke Oerlikon.

All das verbunden mit einem Netzwerk von 17 Langstrecken-3D-Radarstationen und sechs mobilen, taktischen Radarsystemen. Und alles, ebenso wie die F-15 und Typhoon-Abfangjäger, stammt aus westlicher Produktion und ist hochmodern – einige Systeme werden gar von amerikanischem und europäischem Personal bemannt und gesteuert.

Und doch wurde all das nun – sogar sehr leicht – von etwa zehn, vergleichsweise billig im Iran hergestellten Drohnen überwunden. Die Lehre daraus? Im Staate Dänemark stinkt’s ganz gewaltig! – Sprich, Saudi-Arabiens Versagen ist hausgemacht.






Prof. Dr. Martin van Creveld war Militärhistoriker an der Universität Jerusalem.

 www.martin-van-creveld.com