© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  KG  www.jungefreiheit.de 39/19 / 20. September 2019

CD-Kritik: Sons of Apollo – Live
Prog in Plowdiw
Jörg Fischer

Unter Kaiser Trajan errichtet, während der Hunneneinfälle zerstört und vor 50 Jahren wiederentdeckt, ist das Amphitheater von Philippopolis das Juwel der diesjährigen EU-Kulturhauptstadt Plowdiw. Und es war die richtige Kulisse für ein dreistündiges Progmetal-Konzert der Oberklasse: Jeff Scott Soto (Ex-Sänger bei Yngwie Malmsteen, Axel Rudi Pell und Journey), Gitarrist Ron „Bumblefoot“ Thal (Asia, Ex-Guns n‘ Roses), Bassist Billy Sheehan (Mr. Big) sowie die früheren Dream-Theater-Musiker Derek Sherinian und Mike Portnoy präsentieren im Rahmen der ihrer Welttournee nicht nur ihr geniales erstes Album („Psychotic Symphony“) in Bulgarien, sie boten viel mehr: Wie bei Asia (2013) oder Devin Townsend (2017) war auch bei den Sons of Apollo das Plowdiwer Symphonieorchester mit von der Partie. Es veredelte dabei nicht nur Eigenkompositionen der fünf Amerikaner, sondern auch Klassiker wie „Kashmir“ (Led Zeppelin), „Gates of Babylon“ (Rainbow) und „Diary of a Madman“ (Ozzy Osbourne).

Dreimal bekennt sich der 54jährige Soto nicht nur als Queen-Fan, sondern erweist sich auch stimmlich Freddie Mercury gewachsen. Einziger Wermutstropfen: Die Juwelen „Dream On“ und „Comfortably Numb“ durften nur auf das CD-Paket. Bei der DVD-Version stellten sich die Aerosmith- und Pink Floyd-Rechteverwerter quer.

Sons of Apollo Live With The Plovdiv Psychotic Symphony InsideOut Music 2019  sonsofapollo.com