© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  KG  www.jungefreiheit.de 39/19 / 20. September 2019

Meldungen

Proteste in Zürich gegen „Marsch fürs Leben“

ZÜRICH. Von gewalttätigen Protesten linksautonomer Gegendemonstranten überschattet war der von Abtreibungsgegnern organisierte „Marsch fürs Läbe“ (Marsch für das Leben) vergangenen Samstag in Zürich. Unter dem Motto „Danke, daß ich leben darf!“ demonstrierten nach Angaben der Veranstalter rund 1.200 Teilnehmer friedlich für das Lebensrecht von Kindern mit dem Down-Syndrom. Es gab zwei Gegendemonstrationen – eine angemeldete der Schweizer Jusos, die friedlich verlief, sowie eine nicht genehmigte der „Revolutionären Jugend Zürich“. Letztere wandte sich Medieninformationen zufolge gegen „die reaktionäre Hetze der christlichen Rechten“. Einige Teilnehmer bewarfen die Polizei mit Flaschen und zündeten Müllcontainer an. Die Polizei reagierte auf die Übergriffe mit Gummischrot und Tränengas. Drei Polizisten wurden leicht verletzt, ein 30jähriger Demonstrant festgenommen. Auf dem Onlineportal „Barrikade.info“ hieß es, daß die Proteste erfolgreich verlaufen seien. Die „Fundi-Faschos“ seien daran gehindert worden, die geplante Route zu gehen. Die Jungsozialisten kritisierten den Polizeieinsatz. Eine Sprecherin erklärte: „Es kann nicht sein, daß christliche Fundamentalisten in Zürich ihre Hetze verbreiten können.“ An der Demonstration der Lebensrechtler, die zum zehnten Mal stattfand, beteiligten sich auch Pro-Life-Gruppen aus Polen, Österreich und Deutschland. Der Züricher Kantonsrat Hans Egli von der Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU) plädierte für die Einführung von Babyklappen, in die Mütter ihr ungewolltes Neugeborenes ablegen können. Ferner kritisierte er, daß die psychischen Folgen einer Abtreibung für die Frau von den Beratungsstellen sowie von den Schulen zuwenig berücksichtigt würden. Nach Angaben des Bundesamtes für Statistik in Neuchâtel werden jährlich etwa 10.000 Kinder in der Schweiz abgetrieben. (idea/JF)





Dörte Hansen erhält Literaturpreis

KAPPELN. Die Wissenschaftlerin, Journalistin und Schriftstellerin Dörte Hansen erhält den diesjährigen Niederdeutschen Litaturpreis der Stadt Kappeln. Die Auszeichnung ist mit 3.000 Euro dotiert und wird in Zusammenarbeit mit dem Schleswig-Holsteinischen Heimatbund vergeben. Daß die in Husum geborene Autorin „mit profunder Kenntnis, mit leichter Hand und ohne sie je zu desavouieren, stets wieder Bezug nimmt auf ihre Muttersprache“, das Plattdeutsche, sei ein „Glücksfall für die niederdeutsche Literatur“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Als Buchautorin veröffentlichte Dörte Hansen zuletzt die Romane „Altes Land“ (2015) und „Mittagsstunde“ (2018). Die Verleihung des Niederdeutschen Literaturpreises findet am 8. November statt. (tha)