Bei Anne Wills Talkshow in der ARD vergangenen Sonntag waren sich – wie so oft – alle Teilnehmer im großen und ganzen einig: Das zwei Tage zuvor von der Koalition beschlossene „Klimaschutzpaket“ war ein Schuß in den Ofen. Besonders eisern wies der stellvertretende Chefredakteur der Zeit, Bernd Ulrich, auf die Unzulänglichkeit hin, die die Beschlüsse auf die Verbesserung des Klimas haben werden: „Nein, die Bundesregierung verdient dafür keine Anerkennung“, tadelte Ulrich streng. Notwendig wäre die „größte technologische, infrastrukturelle und kulturelle Wende seit dem Krieg“ gewesen, und nun reiche es nicht einmal für einen „Paradigmenwechsel“, so der Zeit-Journalist und einstmalige Büroleiter der grünen Bundestagfraktion.

Statt Klimakreuzzug stand jedoch in dieser Woche erst einmal eine Kreuzfahrt von „Zeit-Reisen“ auf Ulrichs persönlicher CO2-Agenda. Mit der „Queen Mary 2“ sollte er von Hamburg nach New York in See stechen, an Bord dem Publikum auf der elftägigen Trans­atlatikfahrt mit dem ganz großen CO2-Fußabdruck als „hochkaratiger Vertreter der Zeit“ angekündigt. Nach einem Twitter-Shitstorm aufgrund dieser Bigotterie hat Ulrich dann doch im letzten Augenblick „aus privaten Gründen“ abgesagt. Wenn das keine Klima-Wende ist!?