© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 40/19 / 27. September 2019

Zitate

„Gemeinsam scheinen mir Trump-Anhänger und ostdeutsche AfD-Wähler zu haben, daß sie wütend sind, weil sie glauben, ihnen sei etwas genommen worden, das ihnen von Rechts wegen zustehe; die aus ihrer ‘Identität’ als Weiße (beziehungsweise Deutsche) Ansprüche ableiten. (…) In Amerika hat die von Trump dominierte Republikanische Partei die junge Generation längst verloren. Angehörige der Generation Y mögen sie überhaupt nicht. In Sachsen und Brandenburg hingegen waren es die älteren Semester und die Frauen, die für die liberale Demokratie gestimmt haben. Ausgerechnet bei den jungen Leuten – den 16- bis 29jährigen – wurde die AfD zur stärksten Kraft. Was soll man da tun? Ich weiß es nicht.“

Hannes Stein, Korrespondent in New York und US-Demokrat, in der „Welt“ online am 18. September 2019





„Da dieser Tage Feindbilder am laufenden Band produziert werden – Populisten, Rassisten, Sexisten; Klimakiller, Tiertöter, Fleischfresser; Kreuzfahrttouristen, Superreiche, Konsumkapitalisten – sickert durch die Hintertür der kostenfreien Moralisierung etwas sehr Gefährliches in den Humus der Republik und vergiftet peu à peu ihr soziales Klima: eine puritanische Moral der Askese, die über Verbot und Verzicht zu gefälligem Verhalten erziehen will. (…) Die aggressive Politisierung von Scham und Sünde durch einen normierten Korpsgeist könnten letztlich Mißtrauen, Mißgunst, Zermürbung, Überwachung und, irgendwann womöglich, Gesetze gegen unerwünschte Meinungsäußerungen zur Folge haben. “

Christian Schüle, Philosoph, im Deutschlandfunk Kultur am 19. Spetember 2019





„Ich bin davon überzeugt, daß Schwarz-Grün das eigentliche Zukunftsmodell für Deutschland ist. Nur ein Bündnis von Union und Grünen kann die gesellschaftlichen Konflikte, die wir in Deutschland haben, befrieden.“

Manfred Weber, CSU-Vize und  Chef der EVP-Fraktion, in der „Welt am Sonntag“ vom 22. September 2019





„Die Hysterie um Greta hat jetzt ein Level erreicht, das man bedrohlich nennen muß. Gut ist, wer für Greta ist, böse ist, wer es wagt, sie zu kritisieren. Rettet sie noch das Klima? Oder vergiftet sie es schon? Man weiß nicht, vor wem man mehr Angst haben soll. Vor einer 16jährigen, die die öffentliche Aufmerksamkeit als Therapie nutzt. Vor Eltern, die ihre Tochter diesem Medienrummel ausliefern und  zusehen, wie sie sich offenbar immer weiter in ihre Panikattacken hineinsteigert. Oder vor erwachsenen Politikern, die sich von eben diesem Mädchen und ihrer Entourage terrorisieren lassen.“

Antje Hildebrandt im „Cicero“ online am 24. September 2019





„Der Kapitalismus ist für schwache und arme Menschen viel wichtiger als für die Reichen. Die Starken setzen sich doch in jedem System durch, auch im Sozialismus. Schwache Erben verlieren das Geld wieder, wie bei Thomas Mann in den „Buddenbrooks“. Aber der Anteil der Selfmade-Reichen ist heute höher als vor 35 Jahren.“

Rainer Zitelmann, Unternehmer und Autor, im Schweizer Magazin „Millionär“ Ausgabe 3/19