© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 40/19 / 27. September 2019

Meldungen

Mehr Schutz für Richter und Staatsanwälte

AMSTERDAM. Nach der Ermordung des Verteidigers Derk Wiersum wurden nach Angaben der Onlineplattform NL Times zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für Dutzende von Menschen getroffen. Dazu gehören Richter und Staatsanwälte, die in den Prozeß gegen den flüchtigen Ridouan Taghi oder verwandte Fälle verwickelt sind. Wiersum, Vater von zwei Kindern, wurde am vergangenen Mittwoch außerhalb seines Wohnhauses im Amsterdamer Stadtteil Buitenveldert erschossen. Laut NL Times gehen die Behörden davon aus, daß Wiersum ermordet wurde, weil er Nabil B. vertrat, einen Verdächtigen, der zum Kronzeugen wurde. Nabil B. hatte im vergangenen Jahr Angaben über eine auf Drogen konzentrierte kriminelle Organisation gemacht, die angeblich von Ridouan Taghi geführt werde. B. brachte Taghi mit acht verschiedenen Morden, zwei Mordversuchen und Vorbereitungen für zwei weitere Attentate in Verbindung. Taghi, Niederländer mit marokkanischen Wurzeln, steht auf der „Most Wanted“-Liste von Europol. (ctw)





Sind Südtiroler bald doppelte Staatsbürger? 

WIEN. Der österreichische Nationalrat hat am vergangenen Donnerstag in einer Sondersitzung mehrheitlich einen Entschließungsantrag der FPÖ und ÖVP angenommen, der die Umsetzung der Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler vorsieht. Fast auf den Tag genau – hundert Jahre nach der Teilung Tirols, die für die Südtiroler zum unfreiwilligen Verlust der österreichischen Staatsbürgerschaft geführt habe – sei dieser Beschluß eine „historische Geste mit unglaublicher Symbolwirkung“, erklärte FPÖ-Südtirol-Sprecher Werner Neubauer. In weiterer Folge sollen laut Antrag Gespräche mit Italien aufgenommen und schließlich dem Nationalrat ein entsprechender Gesetzesvorschlag vorgelegt werden. (ctw)





Ex-Diktator Franco darf umgebettet werden

MADRID. Der Oberste Gerichtshof Spaniens hat beschlossen, daß die Regierung den ehemaligen Diktator Francisco Franco aus dem Tal der Gefallenen exhumieren und seine Überreste auf dem Friedhof El Pardo-Mingorrubio im Norden Madrids beisetzen darf. In einem einstimmigen Urteil lehnten die Richter die Beschwerde der Enkelkinder Francos ab, die sich entschieden gegen die Pläne der geschäftsführend regierenden Sozialistischen Partei (PSOE) ausgesprochen hatten. Nach Angaben der Tageszeitung El País kann die Regierung die Überreste von Franco noch vor dem 10. November überführen. Dann sollen nach den Wahlen im April erneut Parlamentswahlen stattfinden. Ministerpräsident Pedro Sánchez (PSOE) war es nicht gelungen, eine neue Regierung zu bilden. (ctw)