© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 40/19 / 27. September 2019

CD-Kritik: Mgla – Age of Excuse
Vertonter Zorn
Alexander Graf

Skandinavien galt lange als unangefochtene Hochburg des Black Metal, der extremsten Spielart des Heavy Metal. Doch seit einigen Jahren lassen auch Gruppen aus Osteuropa aufhorchen. Dazu gehört zweifellos auch Mgla (polnisch für Nebel) aus Krakau. Mit „Age of Excuse“ legt die Gruppe ihr mittlerweile viertes Album vor. Darauf bieten die Krakauer packenden Black Metal, der zwischen erhabener Atmosphäre, grimmigem Zorn und Ausbrüchen von musikalischer Raserei pendelt. 

Textlich bleiben sich Mgla treu und widmen sich den Themen Nihilismus und Misanthropie. Als Inspiration dient unter anderem das Schaffen von Friedrich Nietzsche. 

Einzelne der sechs Stücke hervorzuheben fällt schwer, da das Album wie aus einem Guß klingt und sich nahtlos durchhören läßt. Zum Konzept der Gruppe gehört, daß sie auf Liedtitel verzichtet. Stattdessen sind die Stücke durchnumeriert. Auf der Bühne präsentiert man sich stets in einheitlich schwarzer Kleidung mit vermummten Gesichtern. Nichts soll von den packenden Kompositionen ablenken. Daher äußert sich die Band auch nicht zu Vorwürfen, Kontakte zu rechten Musikern zu haben. 

Wer schnörkellosen und zugleich packenden Black Metal ohne Klischees schätzt, sollte bei „Age of Excuse“ von Mgla mindestens ein Ohr riskieren. 

Mgla Age of Excuses  No Solace, 2019  www.no-solace.com/