© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 40/19 / 27. September 2019

Auch im Norden heißt „Heimatkunde“ nun Sachkunde
Ist der Name einmal weg …
(dg)

Nur zwei Jahre gehörte die parteilose Germanistin Waltraud Wende, bis 2012 Präsidentin der Universität Flensburg, dem Kabinett des SPD-Ministerpräsidenten Torsten Albig als Ministerin für Kultur und Bildung an. Bevor 2014 eine „Rückkehroption“ Richtung Flensburg sie zur Demission zwang, brachte sie allerdings mit umstrittenen schulpolitischen Weichenstellungen selbst SPD-Kreise gegen sich auf. Etwa mit ihrem sturen Kurs Richtung Einheitsschule, der Abschaffung von Noten in der Grundschule und dem Verzicht auf Schulübergangsempfehlungen. Gescheitert am Widerspruch von Opposition und Öffentlichkeit ist die radikale „Reformerin“ nur bei dem Vorstoß, den „verengenden“ Begriff Heimat aus dem Namen des Grundschulfaches zu streichen. So blieb es ihrer Nach-Nachfolgerin Karin Prien (CDU), Bildungsministerin im Kabinett des CDU-Linken Daniel Günther, vorbehalten, Wendes versuchte Eliminierung zu vollenden. Das Fach Heimat-, Welt- und Sachkunde heißt, angeblich einer Vorgabe der Kulturministerkonferenz gemäß, seit Ende der Sommerferien nur noch „Sachunterricht“. Der Schleswig-Holsteinische Heimatbund zeigte sich überrascht. Sei der Name einmal weg, „kann dadurch stückchenweise mehr verlorengehen“ (Schleswig-Holsteinische Landeszeitung vom 14. September 2019). Was wohl auch Sinn der Übung ist, da Bekenntnisse von Prien und Günther zur Multikulti-Ideologie ihres grünen Koalitionspartners Legion sind.