© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/19 / 04. Oktober 2019

Meldungen

Künstliche Befruchtung für Lesben und Singles

PARIS. Mit der Mehrheit der Regierungspartei von Emmanuel Macron und unterstützt durch die linke Opposition hat die französische Nationalversammlung ein Gesetz verabschiedet, das Lesben und Singles den Zugang zur künstlichen Befruchtung ermöglicht. Die bisher gültige Beschränkung auf heterosexuelle Paare entspreche „nicht mehr dem Bild einer modernen Familie“, so die Befürworter. Das Gesetz beinhaltet nicht nur die Erlaubnis der künstlichen Befruchtung, sondern auch die Kostenübernahme durch die Sozialversicherung. Mit knapper Mehrheit abgelehnt wurde ein Änderungsantrag, der Witwen die künstliche Befruchtung mit dem Sperma ihres toten Ehemanns ermöglichen sollte. Diese hätten damit in Zukunft jederzeit eine künstliche Befruchtung mit dem Sperma eines Unbekannten durchführen können, nicht aber mit dem des Vaters ihrer sonstigen Kinder. Sowohl die rechte Opposition als auch die französische Bischofskonferenz hatten das Gesetz abgelehnt, da sie so noch mehr „Kinder ohne Vater“ auf die Gesellschaft zukommen sähen. Der Republikaner Thibault Bazin äußerte darüber hinaus die Befürchtung, daß im nächsten Schritt auch die finanziell vergütete Leihmutterschaft erlaubt würde. (ftm)





EU: 15 Milliarden Euro für die Ukraine 

BRÜSSEL. EU-Kommissionssprecher Carlos Martin Ruiz de Gordejuela hat hervorgehoben, daß die Ukraine „vorrangiger Partner der Europäischen Union“ sei. Seit Abschluß des Assoziierungsabkommens (DCFTA) von 2014 hätten die EU und die Europäischen Finanzinstitutionen mehr als 15 Milliarden Euro an Zuschüssen und Darlehen für die Unterstützung der Reformen in der Ukraine mobilisiert, sagte der Diplomat auf Nachfrage vor Journalisten in Brüssel. Ziel sei eine stabile, demokratische Entwicklung in der Nachbarschaft der EU. Die EU unterstütze „unerschütterlich die Unabhängigkeit, territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine“, betonte de Gordejuela. Das Abkommen fördert engere politische Beziehungen, stärkere Wirtschaftsbeziehungen und die Achtung gemeinsamer Werte und ist die wesentliche Grundlage für die Zusammenarbeit und die Unterstützung der EU für Reformen in der Ukraine. Über das Abkommen erhielten ukrainische Unternehmen einen bevorzugten Zugang zum größten Binnenmarkt der Welt. Auch EU-Unternehmen, so der EU-Sprecher, könnten von einem leichteren Zugang zum ukrainischen Markt profitieren und neue Beziehungen zu Lieferanten und Partnern aufbauen. In den ersten drei Jahren des DCFTA sei der bilaterale Handel zwischen der EU und der Ukraine um 49 Prozent gestiegen. Die EU sei der größte Handelspartner der Ukraine und mache 42 Prozent des gesamten Außenhandels der Ukraine aus. (ctw)