© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/19 / 04. Oktober 2019

Meldungen

Quoten ohne Sanktionen weitgehend wirkungslos

BERLIN. Ohne harte Sanktionen sind Geschlechterquoten in Unternehmen, Politik, Wissenschaft und Medien wenig wirksam. Freiwillige Selbstverpflichtungen bringen fast gar nichts. Das ergab eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Wochenbericht 38/19). Quoten wirken „um so mehr, je strikter sie ausgelegt sind“, erklärte Katharina Wrohlich, Leiterin der DIW-Forschungsgruppe Gender Economics. Drohten Firmen bei Nichteinhaltung der Quote harte Sanktionen, wie beispielsweise in Norwegen die Zwangsauflösung oder hohe Geldstrafen, steige der Frauenanteil deutlich stärker als in Ländern mit moderaten Sanktionen wie Deutschland, so die an der Uni Wien und der Georgetown University in Washington ausgebildete Volkswirtin. Für die Analyse wurden Daten des European Institute for Gender Equality und der Datenbank „Women and Men in Decision Making“ seit 2003 ausgewertet. Wichtig sei, daß die Firmen wüßten, daß die Sanktionen nicht nur auf dem Papier stehen, „sondern im Zweifel auch angewandt werden“, so Wrohlich. (fis)

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100 Prozent Ökoenergie erfordern Stromspeicher

Mountain View. Der US-Technologiekonzern Google hat seinen Stromverbrauch innerhalb von drei Jahren verdoppelt: 2015 benötigten die weltweit verteilten Google-Server fünf Terawattstunden. 2018 waren es bereits zehn Terawattstunden. Das entspricht einem Drittel der Jahreskapazität des Braunkohlekraftwerks Neurath im Rheinland. „Der CO2-Ausstoß hat sich aber von unserem wirtschaftlichen Wachstum abgekoppelt. Wir gleichen unsere CO2-Emissionen über den Kauf von erneuerbarer Energie aus“, erklärte Google Sustainability Officer Kate Brandt in der Welt am Sonntag. Da das „100-Prozent-Ökostrom-Ziel“ nur „global gerechnet“ erfüllt werde, müsse man weiter lokal Strom aus herkömmlichen Quellen nutzen. Das Langzeitziel „Vision 24/7“ (zu jedem Zeitpunkt Ökostrom) sei aber „nicht so einfach zu realisieren, dies erfordert andere CO2-freie Technologien oder Energiespeicher“, gestand Google-Managerin Brandt ein. (fis)

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Zahl der Woche

Auf 32,9 Milliarden Euro ist 2017 der Umsatz der Reisebüros und Reiseveranstalter in Deutschland gestiegen. 2008 waren es nur 17,3 Milliarden Euro gewesen. Die Zahl der in der Reisebranche Tätigen erhöhte sich um 30 Prozent auf insgesamt 92.700. (Quelle: Statistisches Bundesamt)