Marktbeobachtern ist es ein Rätsel geblieben, wie Discounter trotz harter Preiskämpfe Gewinne schreiben konnten. Den prominentesten unter ihnen scheint dies aber möglich gewesen zu sein, und die Bürger durften sich freuen, weil sie weniger Geld für die Dinge des alltäglichen Bedarfs ausgeben mußten. Wenn Historiker irgendwann in nicht mehr allzu ferner Zukunft auf die Geschichte der Bundesrepublik zurückblicken sollten, werden sie daher zu der Auffassung gelangen, daß die Brüder Karl und Theo Albrecht mit ihren Handelsketten und nicht etwa Ludwig Erhard mit seiner Sozialen Marktwirtschaft für den Massenwohlstand verantwortlich gewesen sind.

Beim Besuch von Aldi, Lidl und Co. haben sich die Kunden zwar nie als Könige gefühlt. Man versuchte aber, ihnen nicht bloß billige Produkte zu bieten, sondern auch den Einkauf so leicht wie möglich zu machen. Unterdessen scheint das Geschäftsmodell der Discounter aber ausgereizt zu sein. Wenn die Kunden wollen, daß die Preise niedrig bleiben, müssen sie selber einen Beitrag dazu leisten und auf Bequemlichkeit verzichten. 

Die Zeit der Discounter ist abgelaufen. Die Kunden verbrauchen die Ressourcen unserer Welt.

Aldi Süd wie auch Norma zum Beispiel weisen auf dem Kassenzettel nicht mehr das Rückgeld aus. Solide trainiertes Verkaufspersonal (m/w/d) an der Kasse kann dadurch bei jedem Bezahlvorgang einige Sekunden einsparen. Die Käufer hingegen verfügen meistens nicht mehr über ausreichende Fertigkeiten im Kopfrechnen, um das Geschehen kontrollieren zu können. Sie müssen mit dem Gefühl leben, ständig an der Kasse betrogen zu werden. Andere Daumenschrauben legt hingegen Lidl seinen Kunden an. Wer das Auto länger als 60 Minuten auf dem Parkplatz abstellt, muß bis zu 30 Euro berappen. Nach dem Einkaufen noch ein bißchen herumzuschlendern kann ein teurer Spaß werden. 

Dies sind aber nur die Vorboten einer gravierenden Zäsur. Die Zeit der Discounter ist abgelaufen, weil man die Menschen, die in ihnen einkaufen, endlich zur Räson bringen muß. Als Verbraucher verbrauchen sie die Ressourcen unserer Welt. Diesem Treiben ist Einhalt zu gebieten.