© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/19 / 11. Oktober 2019

Linke Chaoten im Klimawahn
Wenn Terror völlig normal ist
Dieter Stein

Klimahysterie und kein Ende. Seit Wochen beherrscht das Thema mit immer neuen apokalyptischen Meldungen die Berichterstattung. Journalisten nehmen keine kritische Distanz ein, sondern zeigen wacker Haltung, indem sie sich Ziele der „Aktivisten“ zu eigen machen. Überhaupt „Aktivisten“: Mit diesem Titel werden Gesetze brechende Demonstranten  geadelt, die einst schlicht als „Chaoten“ bezeichnet wurden. 

Am Wochenende schwärmten nun auch in Deutschland die Jünger einer neuen Gruppe namens „Extinction Rebellion“ (Rebellion gegen das Aussterben) aus, einer „religiösen Endzeitsekte“ (Jutta Ditfurth), um systematisch Verkehrsknotenpunkte zu besetzen. Wieso haben diese Chaoten, die mit Ankündigung in den Straßenverkehr eingreifen, überhaupt freie Hand? In Berlin genehmigte die Polizei „Extinction Rebellion“ großzügig hochoffiziell, vor dem Reichstag eine Woche lang (!) Dutzende von Zelten und Bühnen, ein Basislager für ihre Angriffe aufzustellen. Was ist das eigentlich für eine Innenbehörde, die so etwas deckt? Und warum werden Blockaden tagelang geduldet?

Was wäre eigentlich los, wenn rechte „Aktivisten“ auf dieselbe Idee kommen würden, um beispielsweise aus Protest gegen illegale Migration Straßen zu besetzen? Ach so, es geht ja um die Rettung des Planeten! Es geht ja um moralisch höchste Ziele! Wer sich indes gegen diesen Klima-Spuk stellt, macht sich automatisch zum Feind der Menschheit.

Um den Planet zu retten, verübten Ende September Linksextremisten in Berlin einen schweren Brandanschlag auf die S-Bahn. Sie unterbrachen damit für Stunden eine Hauptverbindung des Berliner Südostens. Laut Bekennerschreiben sei dies eine Unterstützung des Klimastreiks, dazu gehörten auch „Blockaden und feurige Sabotageaktionen“.

Während der IAA in Frankfurt wurden bei einem Überfall auf ein Autohaus in Kronberg fast zeitgleich 40 teure Wagen demoliert. Im Bekennerschreiben wird unter Verweis auf die „Klimakrise“ erklärt, man habe versucht, „so viele Luxuskarren wie möglich kaputtzuschlagen“.

Mit unendlicher Gemütsruhe reagiert die Öffentlichkeit auf das Anschwellen linksextremer Gewalt. Kein öffentlicher Aufschrei! Ein weiteres Beispiel aus Leipzig. In der Nacht zum Tag der Deutschen Einheit wurden bei einem schweren Brandanschlag auf einer Baustelle von Linksextremisten drei große Baukräne zerstört, es kam zu Explosionen von Gastanks. Der Bauherr „provoziere“ mit seinem Reichtum, er „zerstöre“ bezahlbaren Wohnraum, schrieben die Täter im Netz. Der Unternehmer wirft dem Leipziger OB mangelnden Schutz vor, es sei „normal geworden, daß Linke solche Unternehmen wie unseres zum Ziel von Anschlägen machen dürfen“. Es ist diese Normalität, die erschreckend ist.