© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/19 / 11. Oktober 2019

Meldungen

„Safe Zone“: Ankara will Syriens Integrität achten

WASHINGTON. Präsident Donald J. Trump hat gegenüber dem Präsidenten Recep T. Erdogan erklärt, daß die USA die Türkei bei ihrer angekündigten Operation in Nordsyrien nicht unterstützen werden. Parallel dazu hatte er via Twitter angekündigt, daß es Zeit sei, aus diesen „lächerlichen Endless Wars“, herauszukommen und „unsere Soldaten nach Hause“ zu bringen. Die Türkei, Europa, Syrien, Iran, Irak, Rußland und die Kurden müßten nun herausfinden, was sie mit den gefangenen ISIS-Kämpfern in ihrer „Nachbarschaft“ machen wollen. Bereits Anfang September hatte der türkische Präsident den Druck verstärkt. Wenn die Bildung einer Sicherheitszone (Safe Zone; JF 39/19) in Nordsyrien nicht bis Ende September eingeleitet werde, bleibe der Türkei nichts anderes übrig, „als sich auf den Weg zu machen“, erklärte der türkische Präsident. Am Sonntag hatte Erdogan ankündigt, daß die Türkei bereit sei, die sogenannte „Operation Friedensquelle“ östlich des Euphratflusses in Nordsyrien zu starten, um die Region von kurdischen „YPG/PKK- und Daesh-Terroristen“ zu befreien. „Es ist vielleicht heute oder morgen an der Zeit, den Weg für unsere Friedensbemühungen frei zu machen“, sagte Erdogan und betonte, daß Ankara die „territoriale Integrität Syriens und die politische und administrative Einheit der Syrer“ achten werde. Nach Kritik aus den eigenen Reihen, die kurdischen Kämpfer nicht im Stich zu lassen, unterstrich Trump, daß nur noch 50 Soldaten in diesem Teil Syriens stationiert gewesen, dann aber abgezogen worden seien. Die USA werden den Kurden weiterhin finanziell unter die Arme greifen. (ctw)





Migration: Bosnien-Herzegowina beruhigt  

SARAJEVO. Nach Angaben des staatlichen Dienstes für Ausländer-Angelegenheiten sind zum 2. September dieses Jahres 18.641 Migranten in Bosnien und Herzegowina (BiH) registriert worden. Im Vorjahr 2018 waren es etwa 24.000. Dazu erklärte BiH-Sicherheitsminister Dragan Mektic Ende September, daß sich die Situation mit den Migranten im Lande „nicht verschlechtert“ habe, ihre Zahl falle, und in den Flüchtlingsunterkünften sei genügend Platz. Dem widersprach die staatliche „Operativ-Gruppe“ des Kantons Una-Sava nahe der Grenze zu Kroatien, die von einem Zuwachs der Migranten spricht und kritisiert, daß nicht genügend Unterkünfte für den Winter vorhanden seien. Auch über die derzeitige Zahl der Migranten in BiH gehen die Angaben auseinander. Während Mektic von 3.500 spricht, steht im neuesten Bericht des UN-Spezialberichterstatters Filipe Gonzales Morales, daß sich „momentan etwa 7.300 Migranten im Land befinden, die Mehrheit davon im Kanton Una-Sava“. (ctw)