© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/19 / 18. Oktober 2019

Meldungen

Polizistenmörder schon in Deutschland auffällig  

TRIEST. Alejandro „Tito“ Stephan Meran, der 29jährige Dominikaner, der am 5. Oktober im Polizeipräsidium von Triest zwei Polizisten erschossen und einen verletzt hat, kann sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa nicht an die Schießerei erinnern. „Ich lese die Bibel. Ich liebe meine Mutter sehr“, zitierte der Anwalt Francesco Zacheo Meran. Der Anwalt betonte, Meran sei in einem Zustand „großer Verwirrung“. Meran hätte „behandelt werden müssen, und er sollte nun behandelt werden“. Zacheo teilte auch mit, daß er in Deutschland nach Dokumenten und Zeugnissen suche, die es ermöglichen, die Vergangenheit des jungen Mannes zu bekeuchten, der bis vor einem Jahr in Bayern lebte. Ein ausgestellter Haftbefehl für Meran besagt, daß er sich während des Schießens „klar und deutlich verhalten“ und es „keine Anzeichen für psychische Erkrankungen“ gegeben habe. Meran hatte eine Frau angegriffen und deren Motorroller gestohlen. Unmittelbar danach informierte er seinen Bruder darüber, der wiederum die Polizei verständigte. Gemeinsam wurden beide in das Präsidium gebracht. Dort verlangte der geständige Dieb, zur Toilette gebracht zu werden. Zwei Polizisten begleiteten ihn. Dabei, so ein Bericht der Rai News, habe er einem der beiden Beamten die Dienstpistole entwendet. Insgesamt soll er 17 Schüsse abgegeben haben. Meran, so die Triester Tageszeitung Il Piccollo, hatte im November vorigen Jahres in München ein Auto gestohlen und war damit auf dem Münchner Flughafen in den Sicherheitsbereich eingedrungen. Er habe damit seinen Rückflug mit einem Flugzeug nach San Domingo erzwingen wollen. Nach seiner Festnahme, so das Blatt weiter, sei er in München psychiatrisch behandelt worden. Eine vollständige Klärung dieses Vorfalls sei nicht möglich gewesen, zitiert Il Piccolo den Polizeibericht. (ctw)





Zweite herbe Niederlage für die Freiheitlichen 

BREGENZ. Die FPÖ hat bei der Landtagswahl in Vorarlberg eine herbe Niederlage einstecken müssen. Sie verlor im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren rund 9,5 Prozentpunkte und kommt nun auf knapp 14 Prozent. Klarer Gewinner ist die ÖVP, die um fast zwei Prozentpunkte zulegen konnte, ihre 2014 verlorengegangene absolute Mehrheit mit 43,6 Prozent allerdings erneut verpaßte. Auch ihr Koalitionspartner, die Grünen, gewannen hinzu (plus 1,6 Prozentpunkte) und kommen nun auf 18,8 Prozent. Die SPÖ erhielt 9,5 Prozent (plus 0,7) und die Neos 8,5 Prozent (plus 1,6 Prozentpunkte). FPÖ-Chef Norbert Hofer, der nach der Parlamentswahl vor zwei Wochen die zweite Niederlage für seine Partei verkraften mußte, beschwor, den Erneuerungsprozeß der FPÖ „kompromißlos, mutig und geradlinig“ umzusetzen. (tb)