© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/19 / 18. Oktober 2019

Haltungsnote
Vom Hype profitieren
Gil Barkei

Was tut man nicht alles, um als in die Jahre gekommener Musiker wieder etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen. Um vom momentanen Greta-Hype wenigstens auch noch ein Scheibchen zu ergattern, bevor die Welt untergeht, hat der DJ Norman Cook – besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Fatboy Slim“ – Aussagen der 16jährigen Schwedin in einem Remix verarbeitet. Bei einem Liveauftritt im englischen Gateshead mixte er medienwirksam Gretas „Right here, right now“ aus ihrer Rede vor den Vereinten Nationen in seinen gleichnamigen Erfolgssong aus dem Jahr 1999. 

„Menschen sterben. Ganze Ökosysteme brechen zusammen. Wir stehen am Anfang eines Massenaussterbens. Und alles, worüber ihr reden könnt, ist Geld“, hatte die Aktivistin Ende September vor der Uno erklärt und kämpferisch angekündigt: „Wir werden euch damit nicht durchkommen lassen. Genau hier und jetzt ziehen wir die Grenze“ („Right here, right now is where we draw the line“). Die Idee, Gretas Satzfragment zu nutzen, stammt dabei nicht einmal von Cook, sondern vom Musiker David Scott. Dieser hatte ein Video von Gretas Rede bei Twitter mit dem einstigen Hit von Fatboy Slim unterlegt. Was hatte Greta gleich nochmal bezüglich des Geldes gesagt?