© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/19 / 25. Oktober 2019

Meldungen

Zubau bei Windanlagen zum Erliegen gekommen

KÖLN. Die EEG-Zwangsumlage für die „erneuerbaren Energien“ wird ab 2020 von 6,405 auf 6,756 Cent je Kilowattstunde steigen. „Für eine Familie mit zwei Kindern bedeutet das etwa 18 Euro höhere Stromkosten im Jahr“, erklärte Andreas Fischer vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Im laufenden Jahr haben die Betreiber von EEG-Anlagen laut Bundesnetzagentur einen Gesamtzahlungsanspruch von 33,1 Milliarden Euro – das entspricht fast dem, was der Bund an Energiesteuer auf Kraftstoff, Heizöl und Gas einnimmt. Dennoch sei seit 2017 der Zubau neuer Windenergieanlagen von über 5.000 auf 2.300 Megawatt (MW) gefallen. „In der ersten Hälfte dieses Jahres ist der Zubau mit 287 MW nahezu zum Erliegen gekommen“, klagt der IW-Economist für Umwelt (IW-Kurzbericht 71/19). Dabei seien die Stromgestehungskosten konkurrenzfähig: „Im direkten Vergleich erzeugte 2018 ein installiertes MW an Windenergie in Deutschland durchschnittlich knapp 75 Prozent mehr Strom als eine gleich große Solar-Anlage“, so Fischer. Der Stillstand des Kapazitätsausbaus sei auf langwierige Genehmigungsverfahren und Naturschutzauflagen zurückzuführen. Durch den Mindestabstand von einem Kilometer zu Wohngebieten würden die verfügbaren Ausbauflächen weiter reduziert. (fis)

 iwkoeln.de/





Rüstungsindustrie lebt vor allem vom Export

MÜNCHEN. Die deutsche Rüstungsbranche lebt vom Export. Dies geht aus einer Studie über die Umsätze von 195 Unternehmen aus 21 Ländern hervor (Ifo Schnelldienst 18/19). „Die Ausstattung der Bundeswehr spielt für die Rüstungsindustrie in Deutschland eine eher nachrangige Rolle“, erklärte Johannes Blum vom Ifo-Zentrum für öffentliche Finanzen. In anderen Ländern korrelierten die Branchenumsätze hingegen oft mit den Verteidigungsausgaben. Hier werde auch versucht, autark zu sein. Es würden nur diejenigen Rüstungsgüter importiert, die man nicht selbst herstellen könne. „In den Vereinigten Staaten ist dies sogar rechtlich geregelt und wurde von Präsident Trump im Jahr 2017 nochmal verschärft“, so Blum. (fis)

 www.ifo.de/





Zahl der Woche

574,4 Milliarden Euro Umsatz erwirtschafteten 2017 die 553.587 Handwerksbetriebe mit ihren 3,9 Millionen sozialversicherungspflichtig und ihren 718.000 geringfügig Beschäftigten in Deutschland. Über die Hälfte des Umsatzes entfiel auf das Ausbau- und das Kfz-Gewerbe. (Quelle: Handwerkszählung 2019)