© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/19 / 25. Oktober 2019

DVD: Der Fluch der grünen Augen
Wenn das Licht ausgeht ...
Werner Olles

Sechs rätselhafte Frauenmorde haben bei den Bewohnern eines kleinen serbischen Dorfes große Unruhe ausgelöst. Die Polizei ist machtlos, denn alle Spuren führen ins Nichts. Die letzten Hoffnungen ruhen nun auf Interpol-Inspektor Frank Doren (Adrian Hoven), dem ein sagenhafter Ruf als Ermittler in mysteriösen Kriminalfällen vorausgeht. Wird er das Geheimnis der unheimlichen Morde an den blutjungen Mädchen lösen können?

Einen Anhaltspunkt kann der Polizeichef dem berühmten Kollegen mitgeben: Immer wenn ein Mord geschieht, erlischt das Licht in der ganzen Umgebung. Doch schon kurz nach dem Eintreffen des Inspektors passiert ein neuer Mord. Diesmal hat es Maria (Erika Remberg), die junge Köchin des Wirtshauses, erwischt. Dann verschwindet auch noch die aufgebahrte Leiche. Doren beobachtet alle Verdächtigen: den schwarzen Diener des Schloßherrn und Wissenschaftlers Professor Adelsberg (Wolfgang Preiss), den zwielichtigen Dorfarzt (Carl Möhner), den taubstummen Thomas (Emmerich Schrenk), vor dem keine Frau sicher ist. Und da ist auch noch die bildhübsche Karin (Karin Field), die Assistentin von Adelsberg.

Als Doren schließlich hinter das schreckliche Geheimnis kommt, ist er nahe daran aufzugeben, denn er kämpft diesmal nicht gegen Verbrecher, sondern gegen außernatürliche Kräfte, und zudem ist Karin, in die er sich verliebt hat, in großer Gefahr …

Akos von Rathonys („Das Geheimnis der gelben Narzissen“, 1961) „Der Fluch der grünen Augen“ (Deutschland, Jugoslawien, 1963) gilt laut Verleihwerbung als „der erste deutsche Horrorfilm“. Die naiv-gruselige Fabel ist in Edgar-Wallace-Manier gedreht, erreicht jedoch nicht Witz, Tempo und Einfallsreichtum von dessen Filmen, die zu gleicher Zeit Erfolge feierten. Seinem mystischen Thema gewinnt er nur wenig Reiz ab und bleibt insgesamt ohne Überraschungen, was der mittelmäßigen Inszenierung und dem geschwätzigen Drehbuch geschuldet ist. Originell ist allein der Cameo-Auftritt Rathonys als Polizeichef mit östereichisch-ungarischem Akzent.

„Der Fluch der grünen Augen“ ist eine unentschlossene Mischung aus Kriminal- und Gruselfilm, die bei allem Aufwand – im Wortsinne – blutleer bleibt.

DVD: Der Fluch der grünen Augen. Pidax Film 2019, Laufzeit etwa 94 Minuten