© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/19 / 25. Oktober 2019

Haltungsnote
Soldatische Durchsetzungskraft
Gil Barkei

Militärs sind in der Bundesrepublik leider seit jeher Diffamierungen ausgesetzt, warum auch diejenigen, die in einer Auslandsmission gedient haben, noch lange nicht den ihnen gebührenden Respekt erhalten. Daß robustes soldatisches Auftreten aber auch in Friedenszeiten nützlich sein kann, bewies vergangene Woche Afghanistanveteran Enrico Ledermüller aus dem sächsischen Meißen. Weil sein kleiner Sohn in der Nacht Durst bekam, stand der 35jährige auf und sah zufällig durch ein Fenster drei Männer um das Wohnhaus schleichen. Da bereits eine Woche zuvor Einbrecher dort ihr Unwesen getrieben hatten, wurde Ledermüller mißtrauisch und ging sofort runter in den Keller – barfuß, damit ihn niemand hört. Dort traf er plötzlich auf einen der Männer, der Schmiere stand. Auch eine posttraumatische Belastungsstörung hielt den früheren Einsatzsoldaten nicht davon ab, sofort zu reagieren. „Ich hab ihn mit meiner Schulter umgehauen, dann lag er da“, erzählt der 103-Kilo-Mann der Bild-Zeitung. Die anderen zwei Langfinger habe er „wie ein Soldat angebrüllt, daß sie sich auf den Boden legen sollen – auf den Bauch, die Arme zur Seite“. Haben sie gemacht.“ Die Polizei brauchte die drei festgesetzten Täter zwischen 22 und 30 Jahren nur noch abzuführen.