© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 45/19 / 01. November 2019

Meldungen

Düsseldorfer Kitas: Kaum noch Schweinefleisch

DÜSSELDORF. In Düsseldorfer Kitas kommt aus Rücksicht auf moslemische Kinder immer weniger Schweinefleisch auf den Teller. Die 24 von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) betriebenen Kitas in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt verzichten laut einem Bericht der Rheinischen Post bereits komplett auf Schweinefleisch. Der Speiseplan in den Kitas orientiere sich an dem Bedarf der Kinder, den Wünschen der Eltern und den Möglichkeiten des Personals vor Ort, sagte AWO-Sprecher Wolfgang Schmalz der Zeitung. Dazu gehört demnach auch Rücksichtnahme auf Kinder aus moslemischen oder jüdischen Familien. Auch in den drei von der Caritas geführten Kitas in der Stadt müssen die Kinder auf Schnitzel und Schweinebraten verzichten. „Es ist für die Gruppendynamik in einer Kindertagesstätte nicht gut, wenn einige Kinder anderes Essen bekommen als andere“, sagte Caritas-Sprecherin Stephanie Agethen. Dies könne zu Konflikten unter den Kindern führen. Daher wurde der Speiseplan mit Rücksicht auf die moslemischen Kinder angepaßt. In den von der Diakonie betriebenen Kitas ist Schweinefleisch zwar nicht grundsätzlich vom Speiseplan gestrichen, allerdings sei der Verbrauch reduziert worden. „Bei uns entscheiden die Kitas eigenständig, ob und in welchem Maße sie Schweinefleisch anbieten wollen“, sagte Sprecher Christoph Wand. Dabei spiele auch hier der Anteil von Kindern aus moslemischen Familien eine Rolle. „Generell ist Schwein aber auch nicht das gesündeste Fleisch“, stellte Wand klar. Daher sei es für alle Kinder gut, weniger davon zu essen. In den Städtischen Kindertagesstätten gibt es laut dem Bericht weiterhin Schweinefleisch, allerdings sei dort der Fleischkonsum aus gesundheitlichen Gründen allgemein eingeschränkt worden. (tb)





Zeitgeschichtliche Forschungsstelle

INGOLSTADT. Die traditionelle Herbsttagung der Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt (ZFI) unter ihrem Vorsitzenden Gernot Facius findet am 9. November in der dortigen Kurfürstlichen Reitschule statt. Der dienstälteste deutschsprachige Korrespondent in Prag, Hans-Jörg Schmidt, spricht zum Thema „‘Wende’ oder Revolution: Was von ‘1989’ in Deutschland und Tschechien geblieben ist. Kritische Bilanz eines Aufbruchs“. Der Politikwissenschaftler Konrad Löw referiert zu „60 Jahre Godesberger Programm: Warum hat sich damals die SPD von Marx getrennt?“ Außerdem auf dem Programm steht ein Vortrag des Journalisten Bernd Kallina zum Thema „Waffe Vergangenheit: Geschichte zwischen Aufklärung und Propaganda“. Die Tagung ist verbunden mit einer Mitgliederversammlung, bei der die im Frühjahr verschobenen Vorstandswahlen nachgeholt werden sollen. (tha)

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