© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/19 / 08. November 2019

Meldungen

„Der Konsument kann das Klima nicht retten“

BERLIN. Während die Linkspartei in ihren „Fünf Punkten für linken Klimaschutz“ Flüge und Diesel massiv verteuern will sowie einen europaweiten Kohleausstieg bis 2030 und die 100prozentige Umstellung auf „erneuerbare Energien“ bis 2040 fordert, stellt Sahra Wagenknecht soziale Fragen: „Sprit wird teurer, aber deshalb fährt im ländlichen Raum trotzdem kein regelmäßiger Bus, und die stillgelegte Bahnstrecke wird auch nicht reaktiviert. Das Heizen wird teurer, aber die alte Ölheizung in schlecht isolierten Häusern ohne Gas- und Fernwärmeanschluß wird trotzdem weiterlaufen“, warnte die Bundestagsfraktionsvorsitzende im Tagesspiegel. „Der Konsument kann das Klima nicht retten“, es würden „vor allem Haushalte belastet, denen es ohnehin schon nicht gut geht“. Es sei kein Zufall, daß die „Fridays for Future“-Aktivisten aus der oberen Mittelschicht kämen: „Wer ständig kämpfen muß, mit seinem Geld bis zum Ende eines Monats zu kommen, für den wird das mögliche Ende der Welt in acht oder neun Jahrzehnten zu einer nachrangigen Frage.“ Zu fordern, daß Fleisch teurer wird, und nicht gleichzeitig Mindestlöhne und Hartz-IV-Sätze deutlich zu erhöhen, sei „sozial ignorant“. (fis)

 www.sahra-wagenknecht.de





Wenig Steuereinnahmen in den fünf Ostländern

BERLIN. 30 Jahre nach dem Mauerfall liegt das Steueraufkommen in den fünf Ostländern nur bei 60,6 Prozent des gesamtdeutschen Durchschnitts. „Dieser Rückstand war und ist aber nur zum Teil eine direkte Folge der geringeren Wirtschaftskraft“, heißt es in einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Wochenbericht 43/19). „Vier Jahrzehnte Sozialismus“ hinderten die Menschen in der ehemaligen DDR daran, „Vermögen aufzubauen, so daß Steuern, die daran anknüpfen, relativ niedrig sind“. So lagen die Erbschaftsteuereinnahmen 2018 bei nur zwölf Prozent des Westaufkommens. Auch die Einkommen seien nach wie vor niedriger, was zu weniger Lohn- und Einkommensteuereinnahmen führe. Zudem hätten viele Firmen ihren Hauptsitz im Westen und versteuerten dort ihre Gewinne. (fis)

 www.diw.de





Zahl der Woche

Mit 8,91 Millionen Autos jährlich steigt die Allianz von PSA (Citroën, Opel, Peugeot) und FCA (Chrysler, Fiat, Jeep, Ram) zum viertgrößten Pkw-Hersteller auf. Davor liegen VW (10,8 Millionen), Toyota (10,4) und Renault-Nissan (10,3), dahinter GM (8,6), Kia-Hyundai (7,4) und Ford (5,6). (Quelle: Global Auto Database)