© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/19 / 08. November 2019

Meldungen

Talksendungen weisen Vorwürfe zurück

BERLIN. Mehrere Talksendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben die „Neuen Deutschen Medienmacher“ wegen ihrer Nominierung für die „Goldene Kartoffel“ kritisiert. Hintergrund ist die Vergabe des Negativpreises an Frank Plasberg („Hart aber fair“, ARD), Sandra Maischberger („Maischberger“, ARD), Anne Will („Anne Will“, ARD) und Maybrit Illner („Maybrit Illner“, ZDF). Die Migrantenvereinigung wirft ihnen vor, ein verzerrtes Bild der Einwanderungsgesellschaft zu malen und damit verbundene Probleme zu übertreiben. Zudem würden sie immer wieder Rechtsradikale und Rassisten zu Wort kommen lassen. Die Redaktion von „Anne Will“ teilte auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT mit, sie schätze eigentlich die Arbeit der „Neuen Deutschen Medienmacher“. „Um so mehr irritiert die pauschalisierende Begründung für die Auszeichnung.“ Den „abstrusen Vorwurf“ der Jury, Rassismus würde behandelt wie jeder andere Standpunkt auch, wies die Redaktion „auf das entschiedenste“ zurück. Auch die Redaktion von „Maischberger“ lehnte den Preis ab. Statt dessen bot sie der Jury ein Gespräch an. „Hart aber fair“ tat dies ebenfalls, nahm die Auszeichnung jedoch an. Das Team von „Maybrit Illner“ erklärte in einer Stellungnahme, die Moderatorin könne nicht zur Preisverleihung kommen. Allerdings sei es für die Redaktion „eine Selbstverständlichkeit, Menschen mit internationaler Geschichte beziehungsweise Migrationshintergrund zu aktuellen Themen einzuladen“. (ls/krk)





Wikipedia-Gründer plant eigenes Netzwerk

Köln. Wikipedia-Gründer Jimmy Wales plant ein eigenes soziales Netzwerk. „Meine Idee ist es, die Prinzipien von Wikipedia auf ein soziales Netzwerk zu übertragen“, sagte Wales vergangene Woche Mittwoch auf der Digitalmesse Digital X in Köln. Die angestrebte Plattform „WT:Social“ soll auch ein Gegenmodell zu Facebook und Co. werden, die sich über personalisierte Werbung finanzieren und auf die Empörung und Erregung von Nutzern setzten. Das neue Portal, das sich im Aufbau befindet, solle dagegen wie die Online-Enzyklopädie ohne Werbung auskommen und sich über Spenden finanzieren. (gb)