Noch geht das alte Annus nicht zur Neige, da erreicht uns der erste Segenswunsch fürs neue Jahr. Ungewöhnlich, doch nicht verkehrt, da, wer früh sich aufmacht, bekanntlich nicht zu spät kommt.

„Viel Kraft und Weisheit, um gegen den Mainstream zu schwimmen“, wünscht uns eine nette JF-Leser-Familie aus dem Württembergischen – verbunden mit den mutmachenden Worten des biblischen Propheten Amos: „Es soll aber das Recht einherfluten wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein unversiegbarer Strom.“ Freundlich dazugepackt ein Glas Gutes aus eigener Herstellung: Waldhonig – offenbar (nach genossener Verkostung) des Qualitätsniveaus „Gaumengold“ (falls das denn existiert).

Jedenfalls war der Leckertopf ruckzuck „ausgeschleckt“ und alle Süßmäuler der Redaktion senden vereint ein recht herzliches „Danke schön!“ gen Süden.

   In aufrichtiger Anteilnahme trauern wir um unseren langjährigen Freund und Autor

Prof. Dr. Günter Zehm

Publizist und Philosoph

* 12. Oktober 1933† 1. November 2019

CrimmitschauBonn

Er schuf 1975 in der „Welt“ seinen legendären „Pankraz“, der mit nur kurzen Unterbrechungen durchgehend fast 45 Jahre, ab 1989 im „Rheinischen Merkur“ und seit 1995 in der JUNGEN FREIHEIT erschien und damit zur ältesten Zeitungskolumne Deutschlands wurde.

Wir verdanken ihm unendlich viel. Er stand der JUNGEN FREIHEIT in Stunden größter Bedrängnis treu zur Seite, förderte die Redakteure mit Kritik und stetiger Ermutigung.

Günter Zehm war eine Ausnahmeerscheinung im deutschen Journalismus, ein klassischer Universalgelehrter mit Sinn für das populäre Schreiben.

Sein Leben war geprägt von einem unbändigen Freiheitswillen, der ihn zu einem kompromißlosen Kämpfer gegen jede Form des Totalitarismus und Verteidiger des Rechtes auf freie Meinung machte.

Es war uns eine Ehre, ihn publizieren zu dürfen. Wir werden ihn als einen liebenswerten Freund und allseits geschätzten Kollegen in Erinnerung behalten und ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

JUNGE FREIHEIT

Wochenzeitung für Debatte