© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 47/19 / 15. November 2019

Meldungen

Kita-Kinder sprechen kein Deutsch zu Hause

BERLIN. In mehreren deutschen Bundesländern spricht bereits mehr als ein Viertel aller Kita-Kinder im Elternhaus nicht Deutsch. Deutschlandweit kommt jedes fünfte Kita-Kind aus einer Familie, in der eine andere Sprache gesprochen wird, ergab eine Anfrage der FDP an das Familienministerium, über die die Bild-Zeitung berichtet.

Spitzenreiter ist Bremen mit 36 Prozent Kita-Kindern, die zu Hause nicht Deutsch sprechen. Danach folgen Hessen mit 32 Prozent und Berlin mit 31 Prozent. In Nord-rhein-Westfalen und Hamburg machen diese Kinder 27 Prozent aus. In Baden-Württemberg spricht jedes vierte Kind zu Hause eine andere Sprache. In Rheinland-Pfalz und im Saarland ist es mit 22 und 20 Prozent jedes fünfte Kind. In Bayern liegt der Wert bei 18 Prozent, in Niedersachsen bei 16 und in Schleswig-Holstein bei 15 Prozent. Die östlichen Bundesländer Sachsen und Thüringen (jeweils sechs Prozent) sowie Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils fünf Prozent) bilden die Schlußlichter. (ls)





Sohn von AfD-Politiker mit dem Tode bedroht 

BERLIN. Der Berliner AfD-Chef Georg Pazderski hat mit Bestürzung auf die Morddrohung gegen den Sohn eines AfD-Abgeordneten reagiert. „Schule und Polizei müssen jetzt hart durchgreifen gegen die Täter. Es darf zu keinen weiteren Übergriffen kommen. Auch Relativierungen haben zu unterbleiben“, teilte Pazderski am Sonntag mit. Der 16 Jahre alte Jugendliche hatte sich laut Polizei am Freitag an die Beamten gewandt und gesagt, daß Mitschüler ihn und seine Familie bereits seit einiger Zeit bedroht hätten. Grund dafür sei die politische Arbeit seines Vaters, Gunnar Lindemann, gewesen. Lindemann hatte bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus 2016 das Direktmandat in einem Ost-Berliner Wahlkreis gewonnen. Sein Sohn nannte der Polizei demnach drei verdächtige Mitschüler im Alter von 15, 16 und 18 Jahren. Sie sollen nicht in derselben Klasse wie er sein und die Drohungen unter anderem über einen Kurzmitteilungsdienst verschickt haben. Der Sohn habe sich deswegen an die Schulleitung gewandt. Lindemann sagte dem Tagesspiegel, die Mitschüler hätten seinem Sohn gedroht, daß man „ihn abstechen will“. Pazderski machte andere Parteien und Medien für den Vorfall verantwortlich. „Der unfaßbare Vorfall zeigt, daß die maßlose Hetze gegen die AfD durch Altparteien und Medien vollkommen aus dem Ruder gelaufen ist. Wer Haß gegen uns sät, will Gewalttaten ernten.“ Auch der Sprecher der Bildungsverwaltung, Martin Klesmann, äußerte sich laut der Nachrichtenagentur dpa. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) sei „ganz klar der Auffassung, daß kein Kind wegen der politischen Aktivitäten seiner Eltern in Haftung genommen oder bedroht werden darf“. Die Schulaufsicht werde dem Fall nachgehen. (ls)