© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 47/19 / 15. November 2019

Widerspruch der Woche
Über den Wolken
Christian Vollradt

Hamburgs Schülern ist der Klimaschutz Herzensangelegenheit. Anders ist nicht zu erklären, warum sonst 4.000 von ihnen im März freiwillig auf den Unterrichtsbesuch verzichteten, um gemeinsam mit Greta auf dem Gänsemarkt zu demonstrieren (JF 11/19). Um so ernüchternder sind nun die Befunde einer Antwort des Senats der Hansestadt auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bürgerschaftsfraktion. So haben die Lehranstalten der Stadt an der Waterkant jede vierte Klassenfahrt im vergangenen Schuljahr per Flugzeug absolviert. Reiseziele der 17 Gymnasien und Stadtteilschulen waren unter anderem Shanghai, Indien, Ostrußland oder der Senegal. Allein die Gyula-Trebitsch-Schule flog zweimal nach Sibirien und fünfmal an die spanische Südküste. Die Trebitsch-Schule trägt den Titel „Klimaschule“. Ziel sei die „Stärkung der Klima-Kompetenzen der Schulgemeinschaft sowie die Reduzierung der CO2-Emissionen“. „Erst kommt das Fliegen, dann die Moral. Es ergibt wenig Sinn, für das Klima auf die Straße zu gehen und Forderungen zur Rettung der Welt aufzustellen, aber sich selbst nicht zu mäßigen“, kommentierte das der schulpolitische Sprecher und Fraktionsvorsitzende der Hamburger AfD-Fraktion, Alexander Wolf, mit Blick auf die „Fridays for Future“-Bewegung. Tja, wie heißt es so schön: Die größten Kritiker der Elche …