Eine nagelneue Autofabrik in Brandenburg, Tausende Arbeitsplätze, Milliarden an Investitionen – was für eine schöne Nachricht!

Wenn das man gutgeht: denn bisher ist der Tesla-Chef Elon Musk nicht nur durch Drogenkonsum und industrielle Visionen aufgefallen, sondern auch durch großmäulige Ankündigungen. Doch er ist nicht der einzige, der auf das E-Auto setzt. VW-Chef Herbert Diess macht es ihm ja gerade nach. Und wollte die Kanzlerin nicht 2020 eine Million davon auf unseren Straßen sehen? Anfang 2019 waren es gerade mal 83.000. Deshalb locken Potsdam und Berlin Musk mit Subventionen in bisher unbekannter Höhe. Dafür klatschen sich nun Wirtschaftsminister Altmaier und Ministerpräsident Woidke gegenseitig auf die Schulter. 

Dabei könnte sich das E-Mobil als Irrweg erweisen, der uns teuer zu stehen kommt. Denn langfristig dürfte die Wasserstoff-Brennstoffzelle einer Batterie in vielerlei Hinsicht haushoch überlegen sein. Doch ist das E-Auto zum goldenen Kalb deutscher Industriepolitik geworden. Und weil es gegen moderne Diesel weder in Ökobilanz noch Wirtschaftlichkeit ankommt, wird es subventioniert und der Diesel verteufelt.

Hoffentlich ereilt Teslas „Gigafabrik“ nicht das Schicksal früherer Vorzeigeprojekte wie Cargolifter, wo heute eine Wellnessoase lockt.

Prof. Dr. Hans-Olaf Henkel war von 1995 bis 2000 Präsident des BDI.