© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/19 / 22. November 2019

Meldungen

Rechte ohne Elternbezug gefährden Kindeswohl

Aschaffenburg. Das konservative Bündnis „Rettet die Familie“ kritisiert Pläne der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Kinderrechte ins Grundgesetz“. Bei Kinderrechten ohne Elternbezug könnte etwa eine Krippenpflicht zum „Recht des Kindes“ erklärt werden, warnt Bündnis-Vize Johannes Resch. „Der Staat orientiert seine Familienpolitik schon heute nicht mehr am Kindeswohl, sondern am ‘Profitwohl’ von internationalen Konzernen und Finanz­investoren sowie an der patriarchal begründeten Überbewertung der Erwerbsarbeit.“ Ein Krippenplatz werde mit 1.000 Euro monatlich bezuschußt, selbstbetreuenden Eltern würden dagegen nicht einmal 150 Euro Betreuungsgeld zugestanden. Die „Lohnersatzfunktion“ des Elterngeldes werte Kinderbetreuung ab, „indem diese mit Krankheit und Arbeitslosigkeit gleichstellt wird“, so Resch. Wer vor einer Geburt zugunsten der Kinderbetreuung länger als ein Jahr auf Erwerbsarbeit verzichtet hat, erhalte bis zu 1.500 Euro pro Monat weniger Elterngeld. (fis)

 www.rettet-die-familie.de





DIW: Teilzeitarbeit ist ein „weibliches Phänomen“

BERLIN. Die Beschäftigungsquote in Deutschland ist seit 1995 von 70 auf über 80 Prozent gestiegen. Diese Zunahme ist aber vor allem auf einen Anstieg der Teilzeiterwerbstätigkeit zurückzuführen. Ihr Anteil stieg von 15 auf 23 Prozent im Jahr 2017, heißt es in einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Wochenbericht 46/19). Teilzeit sei dabei ein „überwiegend weibliches Phänomen“: Die Teilzeitquote von Frauen in Westdeutschland sei von 25 auf 40 und in den ostdeutschen Ländern von zwölf auf 27 Prozent geklettert. „Teilzeitbeschäftigte Frauen erhalten sowohl in West- als auch in Ostdeutschland im Durchschnitt etwa 20 Prozent geringere Stundenlöhne als Vollzeiterwerbstätige. Das ist ein besorgniserregendes Phänomen“, erklärte Studienautorin Patricia Gallego Granados. „Es gibt heute mehr teilzeitbeschäftigte Frauen, die überwiegend manuelle Tätigkeiten ausüben, beispielsweise Reinigungskräfte.“ Unter den vollzeitbeschäftigten Frauen seien manuelle Arbeiten zurückgegangen. (fis)

 www.diw.de





Zahl der Woche

1,4 Millionen Tonnen Aquakulturerzeugnisse werden jährlich in den 28 EU-Ländern erzeugt. Auf Lachs entfallen 25 Prozent des Produktionswerts aller Fische und Meeresfrüchte, gefolgt von Forellen (14 Prozent), Austern sowie See- und Wolfsbarsch (je zehn Prozent). (Quelle: Eurostat)