© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/19 / 22. November 2019

Meldungen

Bund fördert Migrationsmuseum

KÖLN. Der Haushaltsausschuß des Bundestags hat rund 22 Millionen Euro für das Bauprojekt „Haus der Einwanderungsgesellschaft“ in Köln bewilligt. Das „zentrale Migrationsmuseum“ solle die „deutsche Erinnerungskultur vielfältiger“ gestalten, teilte der tragende Verein „Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland“ (Domid) vergangenen Freitag mit. Der Bund habe die „Relevanz einer vielfältigen Diskussions- und Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft erkannt“, freute sich Domid-Geschäftsführer Robert Fuchs. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, erklärte: „Ich habe mich für das ‘Haus der Einwanderungsgesellschaft’ eingesetzt, um einen Ort der Erinnerungskultur und des lebendigen Austausches zu Fragen der Migration in Deutschland zu ermöglichen.“ Migration gehöre zu den „dringenden Fragen unserer Zeit“. Köln weise eine „kosmopolitische Kulturlandschaft“ auf und sei daher ein „hervorragender Standort“, ergänzte Mützenich. Auch das Land Nordrhein-Westfalen hat finanzielle Hilfe versprochen. Domid ist ein 1990 von vier türkischen Einwanderern gegründeter Verein, dessen Ziel nach eigenen Angaben eine „solidarische, antirassistische Gesellschaft der Vielen mit gleichen Rechten für alle“ ist. „Wir fordern und fördern ein transnationales, multiperspektivisches Narrativ, das Vielheit als konstituierendes Element der Erzählung begreift“, heißt es auf deren Internetseite. In deutschen Städten würde „jedes zweite Kind mit ‘Migrationshintergrund’ geboren“. Migration stelle somit den „Normalfall“ dar, sei aber „noch nicht in der Gesellschaft verankert“. Mit dem Museum könne sich Deutschland „als Einwanderungsland entdecken“ und Migration als „gestaltende Kraft“ anerkennen. (hr)





Kabarettist Dieter Nuhr: „Gerichtshof im Kopf“

BERLIN. Für den Kabarettisten Dieter Nuhr befindet sich die Rede- und Meinungsfreiheit in Deutschland auf dem Rückzug. „Wenn Sie bei uns etwas sagen, was dem Mainstream links und rechts widerspricht, kommen Sie zwar nicht ins Gefängnis, aber es wird massiv versucht, sie sozial zu vernichten. Man wird bewußt falsch etikettiert, beleidigt, bedroht“, sagte der 59jährige in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel. Zudem gab und gebe es im Land zahlreiche Menschen, die keine Haltung, sondern einen Gerichtshof im Kopf hätten und andere schnell verurteilten. (tha)





Sprachpranger

The art of chocolate

Werbespruch der Bio-Schokolade Vivani, einer Marke der in Herford an-sässigen EcoFinia GmbH