© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 51/19 / 13. Dezember 2019

Meldungen

Ceuta: Grenzanlagen werden entschärft 

MADRID. Die spanische Regierung hat damit begonnen, die Drahtzäune entlang der 8,2 Kilometer langen Grenze der spanischen Exklave Ceuta an der Grenze  zu Marokko zu entfernen. Die sechs Meter hohen Zäune, die Ceuta vor illegalen Einwanderern schützen sollen, werden entschärft. Dies hatte die amtierende Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sánchez bereits im Juni 2018 versprochen. Als erstes wurden die messerscharfen Klingen entfernt, der Stacheldraht soll folgen. Die „Verletzungsgefahr für die Flüchtlinge“ sei zu groß, verlautete aus Regierungskreisen. In Zukunft sollen „sicherere Zäune“ die Grenzen besser schützen. Parallel dazu soll die Einrichtung eines Gesichtserkennungssystems die Lage verbessern. Spanien plant auch die Modernisierung der Grenzzäune der zweiten spanischen Exklave Melilla. (wb)





Jugendliche erbost über  Silvesterfeuer-Verbot 

DEN Haag. Die Ankündigung der niederländischen Stadt Den Haag, in diesem Jahr das traditionelle Silvesterfeuer am Strand von Scheveningen zu verbieten, sorgt seit Tagen für Ausschreitungen. Hintergrund der Entscheidung war ein Großbrand am vergangenen Jahreswechsel, bei dem mehrere strandnahe Häuser in Flammen aufgingen. Dutzende Jugendliche zwischen 10 und 19 Jahren zünden nun täglich Pyrotechnik und stecken Mülleimer und Baucontainer in Brand. Ob ein ausgebranntes Auto ebenfalls auf das Konto der Jugendlichen geht, wird zur Zeit geprüft. Die Jugendlichen begründen ihr Vorgehen mit dem Raubbau an ihren Traditionen: Nach „Zwarte Piet“ und dem Weihnachtsfest dürfe nicht auch noch das traditionelle große Freudenfeuer am Strand und das Feuerwerk zum Jahreswechsel in Frage gestellt werden. Es wird damit gerechnet, daß die Unruhen bis zum Jahreswechsel anhalten. (mb)





Illegale Migration: Chios & Co.  gegen Athen

ATHEN. Angesichts eines anhaltenden Zustroms irregulärer Migranten aus der Türkei verstärken die Bürgermeister von Lesbos, Samos und Chios ihre Proteste. Mehr als 1.000 illegale Migranten sind nach Angaben der Zeitung Kathimerini allein in vier Tagen auf den Inseln gelandet und haben somit den Druck auf die bereits überfüllten Staatslager erhöht. Die Proteste richten sich gegen die Pläne der Regierung, neue Aufnahmelager auf diesen Inseln zu schaffen. Vor diesem Hintergrund hatte EU-Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas seine Unterstützung für den Plan des Landes zur Bekämpfung der Migration zum Ausdruck gebracht und betont, daß die EU mehr tun müsse, um die Asylvorschriften zu überarbeiten und die Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten zu stärken. (ctw)