© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 51/19 / 13. Dezember 2019

DVD: Mörderspinnen
Hungrige Taranteln
Werner Olles

In der idyllischen Kleinstadt Verde Valley in Arizona kommt es zu einem mysteriösen Massensterben von Rindern und Haustieren. Der örtliche Veterinär Robert „Rack“ Hansen (William Shatner) untersucht das tote Kalb des Farmers Walter Colby (Woody Strode), kann sich jedoch nicht erklären, woran es gestorben ist, und schickt eine Blutprobe an ein Labor. Es stellt sich heraus, daß eine große Dosis Spinnengift das Kalb getötet hat.

Die Entomologin Diane Ashley (Tiffany Bolling) und Hansen  finden hinter Colbys Farm einen Hügel, auf dem eine große Anzahl Vogelspinnen lebt. Die Insektenforscherin kommt zu dem Schluß, daß durch den Einsatz von Insektiziden die natürliche Nahrung der Spinnen vernichtet wurde und diese sich neue Nahrungsquellen suchen mußten, um zu überleben. Kurz darauf findet Hansen Colbys Leiche eingewoben vor, und in der Umgebeung werden zahlreiche weitere Spinnenhügel entdeckt. Als das ganze Gebiet mit Insektenvernichtungsmittel besprüht wird, wird der Pilot von Taranteln attackiert und stürzt ab. Hansen, Diane Ashley und ein kleines Mädchen können sich in einem Blockhaus verbarrikadieren. Doch die Spinnen haben das Haus von der Außenwelt abgeschnitten und greifen zu Tausenden die Stadt an …

John „Bud“ Cardos „Mörderspinnen“ (Kingdom of the Spiders, 1977) kann sich zwar nicht mit Spinnenklassikern wie „Tarantula“ oder „Arachnophobia“ messen, doch waren die Siebziger das Jahrzehnt des Tier-Horror-Genres („Der weiße Hai“), und in dieser Tradition ist der Film zu sehen. Während er im ersten Teil noch geschickt Spannung aufbaut und mit den Erwartungen des Zuschauers spielt, mündet er dann jedoch in ein vorhersehbares Katastrophenspektakel.

Dennoch kommen auf dem Höhepunkt der Spinnenattacken, als sich die Gruppe in dem noch sicheren Haus verschanzt, Erinnerungen an Hitchcocks Klassiker „Die Vögel“ auf. Auch die imposante Landschaftskulisse des Oak Creek Canyon, in dem der Film gedreht wurde, trug zu seinem Erfolg bei. Nicht unerwähnt bleiben soll, daß für den Film 5.000 lebende Vogelspinnen benutzt wurden, von denen die meisten getötet wurden, da auf Computeranimationen und Spezialeffekte weitgehend verzichtet wurde. 

DVD/Blu-ray: Mörderspinnen. Koch Media 2019, Laufzeit 91 Minuten