Die EU-Kommissarin Margrethe Vestager hat den vielfältigen Einwänden gegen das Internet nun einen weiteren hinzugefügt: Es verbraucht einfach zuviel Strom. Jeder, der darunter leidet, wie schnell sich der Akku seines Smartphones bei beständigem Herumsurfen entlädt, kann hier nur beifällig nicken. Dabei ist das bloß die Spitze des Eisberges. Die das Internet erst ermöglichende IT-Infrastruktur im Hintergrund mit all ihren Klimaanlagen hat einen unstillbaren Energiehunger. 

Mit dem Siegeszug von Online-Streamingdiensten verschärft sich die Lage noch weiter. Dennoch sollte man mit dem Finger nicht allein auf Netflix und Youtube mit all seinen überflüssigen Vloggern zeigen. Auch eine einzelne Google-Suche zieht einen Stromverbrauch von 0,3 Wattstunden nach sich. Wer das Klima retten will, sollte also manchmal einfach seine Fragen für sich behalten und warten, bis sie im Fernsehen beantwortet werden. Dafür zahlen wir schließlich unsere Rundfunkbeiträge.

Bemerkenswert ist, daß die Ansätze ausgerechnet von der Digitalkommissarin der EU kommen.

Bemerkenswert ist, daß mit Vestager ausgerechnet die Digitalkommissarin der EU auf die Risiken des Internets hinweist. Dies beweist, daß das von Ursula von der Leyen zusammengestellte Team an einem Strick zieht. Nein, wir werden dem lethargischen und innovationsfeindlichen Kontinent keine neue wirtschaftliche Dynamik mehr einhauchen können. Angesichts der industriellen Entwicklung in weiten Teilen EU-Europas dürfte der „Green Deal“ sogar zum Selbstläufer werden. Je weniger Unternehmen auf die verrückte Idee kommen, Produkte herzustellen anstatt es damit bewenden zu lassen, Services anzubieten, desto geringere Emissionen dürfen wir erwarten.

Deindustrialisierung allein führt aber noch nicht zum Ziel. Wir müssen die Bürger mitnehmen, um es zu erreichen. Sie haben bereits begriffen, daß sie weniger in der Welt herumreisen sollen. Daraus dürfen sie aber nicht den Fehlschluß ziehen, sie könnten sich stattdessen noch mehr im Internet bewegen. Vielleicht sind sie ja aus freien Stücken einsichtig. Ansonsten bleibt immer noch die Stromsperre, um sie eines Besseren zu belehren.