© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/20 / 03. Januar 2020

Wirtschaftsmotor streicht E-Mobil-Subventionen zusammen
Autobauer, schaut auf China
Markus Brandstetter

China ist der weltgrößte Markt für Elektroautos. Auch deshalb, weil der Staat seit 2009 den Kauf mit 7.200 Euro gefördert hat. Diese Summe wurde im Juni 2019 um die Hälfte gekürzt und soll jetzt nochmals halbiert werden, um die Bildung einer Marktblase zu verhindern. Seitdem sinken die Verkäufe von Elektroautos im Reich der Mitte unablässig, obwohl die Regierung Elektroautos zu einem strategisch wichtigen Sektor der Wirtschaft erklärt und das Ziel ausgegeben hat, daß bis 2035 sechs von zehn Autos einen Elektromotor haben sollten.

Dieses Ziel wird sich nicht erreichen lassen. Aber auch die ambitionierten Pläne der Chinesen für die eigenen Hersteller von Elektroautos – geplant war die Marktführerschaft – werden sich nicht realisieren lassen. Das Zusammenstreichen der Subventionen ist auch für Tesla und die deutschen Autohersteller keine gute Nachricht. Für Tesla nicht, weil der Konzern noch in diesem Jahr in Shanghai eine Fabrik für Elektroautos eröffnen will. Für Daimler, BMW und VW nicht, weil China der wichtigste Markt für Elektroautos auf der Welt ist.

Diese Entwicklung zeigt zweierlei: Erstens, daß das künstliche Hochpäppeln von Märkten durch Subventionen falsch ist. Zweitens, daß Elektroautos bislang nicht in der Lage sind, Kunden allein durch ihre angeblichen und tatsächlichen Vorteile zu überzeugen.