© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/20 / 03. Januar 2020

Thalers Streifzüge
Thorsten Thaler

Das neue Jahr 2020 weist eine Reihe von runden Jubiläen bedeutender Persönlichkeiten aus dem Kultur- und Geistesleben aus, darunter Charles Dickens und Ludwig Ganghofer, Franz Lehár, Carl Orff und natürlich Beethoven. Aber auch das Kriegsende vor 75 Jahren wirft seine Schatten voraus, zu deren dunkelsten die Hinrichtung des bereits seit zwei Jahren inhaftierten Theologen und NS-Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer am 9. April 1945 zählt. Aus diesem Anlaß liest am 25. Januar der großartige Schauspieler Klaus Maria Brandauer im Berliner Dom mit musikalischer Begleitung aus Texten Bonhoeffers.


Ende März steht der 125. Geburtstag Ernst Jüngers ins Haus. Bis dahin liegt hoffentlich auch der Dokumentarfilm von Tobias Becker zu Jüngers Roman „Auf den Marmorklippen“ vor. Der Regisseur hatte bereits 2017 unter dem Titel „Die wilde Schönheit der Gefahr“ eine sehenswerte DVD-Doku gedreht über Ernst Jünger im Ersten Weltkrieg und seine Tagebuchaufzeichnungen „In Stahlgewittern“. Für Mai angekündigt hat Klett-Cotta ein Buch mit Ernst Jüngers Naturbetrachtungen, ausgewählt aus seinem Gesamtwerk und herausgegeben von dem Germanisten Alexander Pschera, Erster Vorsitzender der Ernst und Friedrich Georg Jünger-Gesellschaft e.V. und Mitherausgeber des Jahrbuchs „Jünger-Debatte“.


Auf dem Spielplan der Bayreuther Festspiele (25. Juli bis 29. August) steht eine Neuinszenierung von Richard Wagners Hauptwerk „Der Ring des Nibelungen“. Regie führt der junge Österreicher Valentin Schwarz (30), der bisher noch nie ein Wagner-Stück inszeniert hat.


Aus dem Kinoprogramm stechen heraus: der neue James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ (2. April); „Narziss und Goldmund“ (12. März) von Osacr-Preisträger Stefan Ruzowitzky nach der gleichnamigen Erzählung Hermann Hesses; „Ruf der Wildnis“ (20. Februar) mit Harrison Ford in der Hauptrolle, basierend auf einer Geschichte von Jack London. Erzählt wird die Freundschaft zwischen einem Schlittenführer und Hund Buck. Tom Hanks ist gleich dreimal zu sehen, in dem Kriegsfilm „Greyhound“ (21. Mai), in „Der wunderbare Mr. Rogers“ (5. März) und in dem Science-fiction-Drama „Bios“ (8. Oktober). Außerdem gibt es ein Biopic über Marie Curie (9. April).


Subjektiv-magischer Jahreshöhepunkt aber wird das Iron-Maiden-Konzert am 23. Juni in der Berliner Waldbühne sein.