© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 04/20 / 17. Januar 2020

Meldugnen

Zölibat: Benedikt äußert sich vor Franziskus

PARIS/ROM. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat in einem neuen Buch vor einer Aufweichung des Eheverbots für Priester gewarnt. Mit der Vorabveröffentlichung daraus durch die französische Zeitung Le Figaro bringt er nach Ansicht vieler Medienkommentatoren seinen Nachfolger in die Bredouille. Franziskus will demnächst zum Zölibat eine Entscheidung treffen, nachdem Bischöfe auf der Amazonas-Synode im Oktober vorigen Jahres eine Diskussion über die Ehelosigkeit von Priestern angestoßen hatten. „Ich kann nicht schweigen!“, schreibt der 92jährige Benedikt zur Frage des Zölibats in dem gemeinsam mit dem westafrikanischen konservativen Kurienkardinal Robert Sarah verfaßten Buch „Des profondeurs de nos coeurs“ („Aus den Tiefen unserer Herzen“). Weil Ehe und Familie ebenso wie das Priesteramt den ganzen Menschen erforderten, sei es nicht möglich, beiden Berufungen gleichzeitig nachzugehen. In ihrem Schlußwort warnen beide Autoren die Bischöfe, Priester und Laien davor, sich von „irregeleiteten Einwänden, Theatralik, diabolischen Lügen und modischen Fehlern“ einschüchtern zu lassen, deren Ziel es sei, das priesterliche Zölibat zu entwerten. (tha)





„Klimahysterie“ ist Unwort des Jahres

DARMSTADT. Der Begriff „Klimahysterie“ ist zum Unwort des Jahres gewählt worden. Damit würden „Klimaschutzbemühungen und die Klimaschutzbewegung diffamiert und wichtige Debatten zum Klimaschutz diskreditiert“, heißt es in der Jury-Begründung. Der Ausdruck sei im vergangenen Jahr von der FAZ über Unternehmer bis hin zu AfD-Politikern verwendet worden. „Er pathologisiert pauschal das zunehmende Engagement für den Klimaschutz als eine Art kollektiver Psychose“, lautet die Kritik. „Vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Klimawandel ist das Wort zudem irreführend und stützt in unverantwortlicher Weise wissenschaftsfeindliche Tendenzen.“ Auch zwei weitere Begriffe fielen unter die Kategorie Unwörter, darunter „Umvolkung“ als Ausdruck einer „rechtsextremen Verschwörungstheorie“ und das Wort „Ethikmauer“, das „exemplarisch für Ausdrücke“ stünde, „die jede moralisch-ethische Argumentation als ein Zeichen naiver Fortschrittsverweigerung diskreditieren“. Die Sprachwissenschaftlerin Nina Janich von der TU Darmstadt ist Sprecherin des Gremiums, das aus Publikumseinsendungen seit 1991 das Unwort des Jahres kürt. (tb)





Sprachpranger

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Werbespruch der im Tiroler Lermoos ansässigen Familux-Hotelkette für Familien mit Kindern