© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 05/20 / 24. Januar 2020

Meldungen

Künstler solidarisieren sich mit Hausbesetzern

BERLIN. Zahlreiche Künstler und zumeist linke Organisationen haben in einem Aufruf der Initiative „Kein Haus weniger“ den Erhalt „alternativer Haus- und Kulturprojekte“ gefordert. „Ohne seine alternativen Haus- und Kulturprojekte wäre Berlin lediglich die Stadt, in der mal die Mauer stand. Sie wäre sozial, politisch und kulturell um vieles ärmer“, heißt es in dem Appell. Zu den Unterzeichnern gehören neben Hausbesetzern und Antifa-Projekten auch Prominente. So unterstützen beispielsweise die Schriftstellerinnen Elfriede Jelinek, Margarete Stokowski und Sibylle Berg, der Autor Wladimir Kaminer, der Journalist Günter Wallraff, der Regisseur Leander Haußmann und die Musikerin Nina Hagen das Anliegen. „Kein Haus weniger“ bezeichnet die Geschichte der Hausbesetzungen in Berlin als eine Erfolgsgeschichte. Die Initiative sieht sich als „Vorboten einer besseren Zukunft als solidarische Stadt“. Zugleich kündigte sie an, nicht akzeptieren zu wollen, daß die sogenannten Hausprojekte aufgelöst werden sollen. Daher verlangen die Initiative und ihre Unterstützer unter anderem „Bestandsschutz für alle sozialen und kulturellen Projekte sowie wirksamen Schutz vor Verdrängung für Kleingewerbe“ und „Straffreiheit für alle Besetzer*innen“. (ag)





Hermann Heidegger mit 99 Jahren gestorben

STEGEN. Sieben Monate vor seinem hundertsten Geburtstag ist der Historiker und ehemalige ge Offizier Hermann Heidegger, Nachlaßverwalter des Philosophen Martin Heidegger, gestorben. Nach dem Krieg hatte er Geschichte und Pädagogik studiert und wurde bei Gerhard Ritter mit einer Arbeit zum Thema „Die deutsche Sozialdemokratie und der nationale Staat“ promoviert. Ab 1955 war er im Verteidigungsministerium beschäftigt. Dort bearbeitete er die ersten Bände des politisch-historischen Handbuchs „Schicksalsfragen der Gegenwart“. Nach dem Tod Martin Heideggers 1976 betreute er die Gesamtausgabe der Werke des Philosophen. 2002 und 2014  gab er der JUNGEN FREIHEIT zwei große Interviews zu seinem Vater und dessen Nachlaß. 2015 verteidigte er ihn einem Beitrag für diese Zeitung erneut gegen Antisemitismus-Vorwürfe (JF 30/15). Von 1985 bis 2015 war er Vorsitzender des Kuratoriums der Martin-Heidegger-Gesellschaft, Hermann Heidegger starb, wie erst jetzt bekannt wurde, am 13. Januar. Die Trauerfeier fand im engeren Familienkreis statt. (tha)





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