Im geteilten Deutschland, 1953: Anna (Eva Kotthaus), eine junge Näherin aus Thüringen, lebt unmittelbar an der innerdeutschen Grenze. Annas Sohn Jochen, dessen Vater im Krieg gefallen ist, lebt bei seinen Großeltern Otto und Elsbeth Friese (Gustav Knuth/Camilla Spira) in Bayern. Sie lassen ihre Schwiegertochter spüren, daß sie ihr nur dann helfen, wenn sie ihren Sohn zur Adoption freigibt, damit Jochen die „Schande“ seiner unehelichen Geburt erspart bleibt.

Da Anna ihre eigenen Großeltern versorgt, willigt sie in die Erpressung ein. Um ihren Sohn zu treffen, muß sie jedoch die Grenze überqueren. Dabei lernt sie den westdeutschen Grenzschützer Carl Altmann (Erik Schumann) kennen, der ihr verspricht, Jochen zu ihr zu bringen. Die beiden verlieben sich ineinander, ein verlassener Bahnhof im Niemandsland wird zu ihrem Treffpunkt. Carl organisiert mit seinem Freund Willi (Georg Thomalla), einem Lkw-Fahrer, Jochens Grenzübertritt. Doch die Sache läuft schief, und Carl nimmt ihn daraufhin im Westen unter seine Obhut, während Anna im Osten bleibt.

Als sie sich im Bahnhof treffen, ist Anna erkrankt und Carl will Hilfe holen, wird aber von russischen Soldaten festgenommen. Der Volkspolizist Bröse (Wolfgang Neuss) will ihm die Flucht ermöglichen, wenn Carl ihm einen Posten beim westdeutschen Grenzschutz verschafft. Anna hat inzwischen den jungen Sowjetsoldaten Mischa (Horst Buchholz) kennengelernt, der regelmäßig mit ihrem Großvater Schach spielt. Doch sie will den Osten nun endgültig verlassen und mit Carl und Jochen ein neues Leben beginnen …

Helmut Käutners taktvoll balancierter Grenzfilm „Himmel ohne Sterne“ (1955) machte ihn zu einem der bekanntesten westdeutschen Regisseure. Durch Kurt Hasses exzellente Kameraführung wird das Problem der Teilung Deutschlands und der Widersinn der aufgezwungenen Grenze augenfällig gemacht an der tragischen Liebesgeschichte zwischen einer Fabrikarbeiterin aus dem Osten und einem westdeutschen Grenzschutzbeamten. Erstklassig gespielt von Erik Schumann, Eva Kotthaus, Horst Buchholz, Gustav Knuth, Siegfried Lowitz und Georg Thomalla, erhielt der Film den „Bambi für den künstlerisch besten deutschen Film 1956“.

DVD/Blu-ray: Himmel ohne Sterne. Filmjuwelen 2020, Laufzeit etwa 104 Minuten