© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/20 / 07. Februar 2020

Meldungen

Der „Spiegel“ schreibt künftig gendergerecht

HAMBURG. Die Autoren und Redakteure des Spiegel schreiben ihre Texte künftig in gendergerechter Sprache. Demnach soll das generische Maskulinum nicht mehr Standard sein. „Alle streben an, in ihren Texten beide Geschlechter abzubilden. Zum Beispiel, indem bei der ersten Nennung oder am Anfang eines Texts sowohl die männliche als auch die weibliche Form benutzt wird (Politikerinnen und Politiker, Astronautinnen und Astronauten)“, heißt es in den am Montag veröffentlichten Arbeitsstandards des Nachrichtenmagazins. Diese hatte der Spiegel während der Aufarbeitung der Relotius-Affäre neu erstellt, um sich auf die „handwerklichen und journalistischen Grundsätze zurückzubesinnen“. Der dabei herausgekommene Leitfaden soll den Redakteuren dabei helfen, das „Qualitätsversprechen“ des Blattes einzulösen. Dazu gehöre auch eine geschlechtergerechte Sprache. „Nach Möglichkeit sollten beide Varianten auch im Laufe des Texts oder Beitrags vorkommen“, raten die Autoren des 74seitigen Leitfadens. „Auf eine rein männliche Formulierung soll möglichst verzichtet werden, statt dessen wird nach einer geschlechtsneutralen Variante gesucht.“ Oft ließen sich Sätze so formulieren, daß dabei auf Wörter verzichtet werde, die eindeutig Männer oder Frauen bezeichnen. Als Beispiel dienen „Studierende“ statt Studenten oder „Lehrkräfte“. (krk)





Umfrage: Deutsche Sprache verkommt

ERLANGEN. 61 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind der Ansicht, daß die deutsche Sprache zunehmend verkommt. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Meinungsumfrage des Erfurter Insa-Instituts im Auftrag der Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache in Düsseldorf. Befragt wurden bereits im November 2.079 Personen ab 18 Jahren. Veröffentlicht werden die Ergebnisse jetzt von der in Erlangen erscheinenden Vierteljahreszeitung Deutsche Sprachwelt. Auf die Frage, welche Aspekte für die deutsche Sprache aktuell schädlich sind, nannten 57,2 Prozent der Befragten reduzierte Sprechweisen, zum Beispiel Kiezdeutsch wie „Geh ich Fußballplatz“. An zweiter Stelle folgt das „allgemein sinkende Bildungsniveau“ (51,5 Prozent), an dritter die „allgemeine Verrohung der deutschen Sprache“ (44,8 Prozent), dann die „Amerikanisierung/Anglisierung der deutschen Sprache“ (44 Prozent). (tha)

 https://deutsche-sprachwelt.de





Sprachpranger

„My Circus – My Krone“

Werbung für das neue Winterprogramm des Familienunternehmens Circus Krone, das am 1. Februar in München Premiere hatte.