© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 08/20 / 14. Februar 2020

Meldungen

Sinn Féin feiert historischen Sieg  

DUBLIN. Die linksnationalistische Sinn Féin (SF, Wir selbst) hat bei den irischen Pralamentswahlen einen historischen Sieg eingefahren. Mit 24,5 Prozent – ein Plus von rund zwölf Prozentpunkten – verwies sie die bis dato größten Parteien, die nationalkonservative Fianna Fail (FF, Soldaten des Schicksals) mit 22,2 sowie die bürgerliche Fine Gael (FG, Familie der Iren) mit 22,4 Prozent auf die Plätze. Damit stehen sich drei gleich starke Machtblöcke gegenüber. Zugewinne konnten die Grünen erzielen mit 7,1 Prozent, während die Labour Party weiter abfiel auf 4,4 Prozent. Mit weitem Abstand vor ihrer Konkurrenz hatte die SF ihre größten Unterstützer unter den jungen Wählern, für die die Vergangenheit der SF als politischer Arm der terroristischen IRA kaum von Bedeutung ist. Ungewiß ist allerdings, ob die Partei genug Kandidaten hat, um die gewonnenen Sitze im Parlament überhaupt zu besetzen. Der unerwartete Aufstieg der SF stellt den irischen Parlamentarismus vor eine grundsätzlich geänderte Lage. Das Parteiensystem, das noch vor 40 Jahren zu 80 Prozent von FG und FF dominiert war, hat eine weite Aufsplitterung erfahren, die eine Regierungsbildung schwerer denn je macht. Sowohl die bislang die Minderheitsregierung stellende FG mit Ministerpräsident Leo Varadkar als auch die oppositionelle FF haben eine Koalition mit der SF kategorisch ausgeschlossen. Am Montag ließ die  SF-Vorsitzende Mary Lou McDonald verlauten, erste Gespräche mit anderen linken Parteien über eine Regierungsbildung zu führen. (dkoe)





Nigeria:  Dschihadisten töten über 30 Reisende  

MAIDUGURI. Mindestens 20 Personen, meist Reisende, die vor dem kürzlich errichteten, militärisch kontrollierten Eingangstor von Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno, gestrandet waren, wurden in der Nacht zum Sonntag von mutmaßlichen Boko-Haram-Aufständischen ermordet. Die Aufständischen sollen auch viele Reisende, vor allem Frauen, entführt haben, nachdem sie Fahrzeuge in Brand gesteckt hatten. Angaben der Premium Times zufolge sind weit entfernte Reisende dazu gezwungen, die Nacht vor der Barrikade zu verbringen, bis am nächsten Tag um sechs Uhr morgens die Tore geöffnet werden. Zeugen sagten aus, daß die Angreifer gegen 22 Uhr in großer Zahl herangeschlichen seien und das Feuer auf sie eröffneten, während sie in den Fahrzeugen schliefen. (ctw)