© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 08/20 / 14. Februar 2020

Meldungen

Von Harpe übernimmt „Hamburger Morgenpost“

Hamburg. DuMont hat sich mit Arist von Harpe auf den Verkauf der Hamburger Morgenpost Media geeinigt. Der Wirtschaftsingenieur und Xing-Geschäftsführer übernimmt damit die Zeitung, mopo.de, den Medienvermarkter Hamburg First Medien & Marketing sowie die Beteiligung an Radio Hamburg. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die taz berichtet allerdings von einem Negativbetrag, wonach von Harpe eine „Mitgift in einstelliger Millionenhöhe“ erhalte. Die Belegschaft solle größtenteils übernommen werden. Von Harpe wolle laut Verlag „das Traditionsmedium neu aufstellen und ihm eine langfristige Perspektive geben“. Er setze auf „echten Lokaljournalismus“. Das Ziel: „eine tief in der Stadt verankerte und nachhaltig erfolgreiche Mopo – und das auf allen Kanälen.“ DuMont werde „im Zuge der Neuausrichtung des Geschäftsfelds Regionalmedien“ seine verlegerischen Aktivitäten „künftig vor allem auf die Marken Kölner Stadt-Anzeiger und Express fokussieren“. (gb)





Kritik an Nennung der Herkunft

Berlin. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Entscheidung mehrerer Polizei-dienststellen kritisiert, künftig die ethnische Herkunft von Tatverdächtigen zu nennen. Die Polizei sollte diese Informationen besser nicht nennen, „weil das nicht zu ihren Aufgaben gehört“, schrieb Pressesprecher Henrdik Zörner im DJV-Blog. „Nur die Journalisten vor Ort“ könnten feststellen, ob die Herkunftsnennung von öffentlichem Interesse ist. Die journalistische Sorgfalt gebiete dabei neben der „Recherche auch die Einhaltung des Pressekodex“. Und der verbiete nach wie vor ausdrücklich „die Diffamierung und Vorverurteilung von Menschen durch die Medien“. Kritik kam auch von der taz. Wenn „interessierte Bürger“ maßgeblich den „Diskurs in der Einwanderungsgesellschaft“ bestimmten, würden Migranten als „Teil einer Problemcrowd“ wahrgenommen, betonte Redakteur Peter Weissenburger. In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen hatte die Polizei angekündigt, ab sofort die Herkunft anzugeben. Die Münchner Polizei nennt die Nationalität von Verdächtigen, die „seit 2015 im Zuge der großen Flüchtlingsbewegung nach München gekommen sind“. (gb)