© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/20 / 21. Februar 2020

Meldungen

Lawrow: Berliner Konferenz ein Teilerfolg 

ROM. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat im Gespräch mit der italienischen Zeitung La Stampa betont, daß allein die Vereinten Nationen ein befriedetes und vereintes Libyen garantieren könnten. Lawrow wertete es als positiv, daß infolge der Berliner Konferenz Fortschritte  erzielt worden seien. So habe der Gemischte Militärausschuß 5 + 5 seine Tätigkeit aufgenommen. Auch hätten die Vorbereitungen für den politischen Dialog begonnen. Zudem fänden innerlibysche Konsultationen zu Wirtschaftsfragen statt. Dies seien wichtige Schritte, denen weitere folgen müßten. Denn letztlich habe sich die Situation nicht radikal geändert, so Lawrow. „Die Widersprüche zwischen den Hauptträgern des libyschen Konflikts sind an einem Punkt angelangt, an dem es unmöglich ist, sie in einem einzigen Ereignis, selbst in einem so repräsentativen wie dem Berliner Forum, zu lösen.“ (ctw)

 Meinungsbeitrag Seite 2





Dschihadisten ermorden Gottesdienstbesucher    

OuAGAdougou. Bei einem dschihadistischen Terrorangriff auf eine protestantische Kirche im Norden von Burkina Faso wurden am Sonntag 24 Personen getötet, darunter ein evangelischer Pfarrer. 18 Personen wurden bei dem Angriff verletzt und mehrere Gottesdienstbesucher verschleppt. Erst wenige Tage zuvor wurden bei einem Anschlag in derselben Provinz sechs Christen getötet. Burkina Faso befindet sich seit 2015 faktisch in einem von Dschihadisten erklärten Bürgerkrieg, der nach UN-Angaben bereits etwa 750 Todesopfer forderte. (ftm)





Flandern:  „Cordon sanitaire“ aufgebrochen

BRÜSSEL. Die Pläne, eine neue belgische Regierung gemeinsam mit den Linken der wallonischen PS und den Nationalkonservativen der N-VA aus Flandern zu bilden, sind neun Monate nach den Wahlen endgültig gescheitert. Als einzige Möglichkeit für eine Regierungsbildung bliebe eine „Vivaldi-Koalition“ aus Sozialisten, Liberalen, Christdemokraten und  Grünen, bei der die Flamen allerdings in einer deutlichen Minderheit wären. Der Parteivorsitzende der N-VA, Antwerpens Bürgermeister Bart de Wever, hat daher zur Eintracht der flämischen Parteien aufgerufen. Auch Neuwahlen sind denkbar. Der Vlaams Belang, der sich gerade im Stimmungshoch befindet, mobilisiert dafür seit Wochen, jeder zweite Flame befürwortet einen erneuten Urnengang. Der belgische Konföderalismus, so de Wever, „befindet sich im Todeskampf“. Symbolträchtig wird es beim diesjährigen traditionsreichen Karnevalsumzug in Aalst zum ersten Mal mit einem gemeinsamen Wagen von Vlaams Belang und N-VA den Bruch des „Cordon sanitaire“ geben. (mb)