© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/20 / 21. Februar 2020

CD-Kritik: The Highwomen
Legendäres Vorbild
Thorsten Thaler

Zehn Jahre lang existierte die Country-Superstarband The Highwaymen, bestehend aus Johnny Cash, Waylon Jennings, Kris Kristofferson und Willie Nelson. 1985 aus der Taufe gehoben, als ihre Plattenverkäufe rückläufig waren, veröffentlichten die Vertreter der amerikanischen Outlaw-Bewegung drei Alben (ihr Debüt erreichte Platin-Status) und gingen gemeinsam auf Tournee. 1995 lösten sie die Gruppe wieder auf und widmeten sich ihren Solokarrieren. 

Daß sich kürzlich nun vier Musikerinnen der Americana-, Folk- und Country-Szene unter dem Bandnamen The Highwomen zuammengetan haben, ist vor allem auch als Reverenz an das legendäre Vorbild zu verstehen. Bei den Ladys handelt es sich um die jeweils preisgekrönten Brandi Carlile, Natalie Hemby, Maren Morris und Amanda Shires. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum enthält zwölf Lieder, beginnend mit dem für das Quartett von „Highwaymen“ zu „Highwomen“ programmatisch umgeschriebenen Klassiker. Dabei wissen die vier Sängerinnen mit ihren nuancenreichen Stimmen, mal sich in den Strophen abwechselnd, mal im Harmoniegesang, durchgehend zu überzeugen. Neben traditionellen Country-Nummern hinterlassen die Balladen „If She Ever Leaves“, „Old Soul“ und „Cocktail and a Song“ den stärksten Eindruck.

Fazit: Ein gelungener Einstand, der Vorfreude auf ein zweites Album macht.

The Highwomen The Highwomen Elektra Records 2019  www.thehighwomen.com