© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/20 / 28. Februar 2020

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Petition: Arndt-Straße soll Namen behalten

LEIPZIG. Gegen die geplante Umbenennung der Arndt-Straße in Leipzig hat sich Widerstand formiert. Eine Petition an den Sächsischen Landtag mit dem Titel „Arndt bleibt Leipziger“ sammelt Unterschriften gegen die Namensänderung. Neben Kosten, die der Wechsel des Namensgeber mit sich bringen werde, erinnert der Initiator auch an die geschichtliche Bedeutung Ernst Moritz Arndts. „Er trat für einen Nationalstaat ein. Als furchtloser Kämpfer gegen die Leibeigenschaft, gegen Krieg und Tyrannei, als Dichter der Befreiungskriege war sein Andenken bis heute geachtet. Das muß so bleiben!“ Zudem sei der Schriftsteller und Historiker Arndt auch der Ideengeber für den Bau des Leipziger Völkerschlachtdenkmals. Sollte es bei der Umbenennung bleiben, würden auch die Namen Lützow-, Fichte-, Friesenstraße und Jahnallee in Frage gestellt, so die Befürchtung. Die Straßen sind ebenfalls nach berühmten Deutschen aus der Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon benannt. Im Januar hatte der Leipziger Stadtrat mit rot-rot-grüner Mehrheit dafür gestimmt, die Straße nach der jüdischen Historikerin Hannah Arendt zu benennen. Zur Begründung hieß es, Arndt sei Antisemit und Nationalist gewesen. Ernst Moritz Arndt (1769–1860) mobilisierte in seinen Schriften gegen die napoleonische Fremdherrschaft. Er gilt als bedeutendster Autor der Zeit der Befreiungskriege. Im Juni 2018 hatte die Greifswalder Universität Arndt, der dort lehrte, aus ihrem Namen gestrichen. (ag)





Studie: Deutsche spenden immer mehr

BERLIN. Die Spendenfreude der Deutschen hat in den vergangenen Jahren weiter zugenommen. Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Deutschen Zentral-instituts für soziale Fragen (DZI) gaben sie im Jahr 2018 über zehn Milliarden Euro für gemeinnützige Zwecke. 2009 lag das Spendenvolumen noch bei rund sechs Milliarden Euro. Eine Erklärung für die positive Entwicklung seien die gute Wirtschaftslage und das gestiegene Durchschnittseinkommen in Deutschland, erklärte der Sozialforscher Jürgen Schupp vom DIW. Auch der Anteil der Spender an der Bevölkerung habe zugenommen. Während 2009 noch 40 Prozent der Deutschen ab 16 Jahre Geld für gemeinnützige Zwecke gaben, waren es 2017 schon 47 Prozent. Außerdem ergab die Untersuchung, daß es im Spendenverhalten Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen gibt. So sei der Anteil der Spender bei Menschen, die einer Religion angehören, mit 51 Prozent überdurchschnittlich hoch. Über ein Drittel der Spenden sei von den einkommensstärksten zehn Prozent der Bevölkerung erbracht worden. In Westdeutschland lag die Spenderquote 2017 deutlich höher als im Osten. (idea/JF)